Das Interesse an der Astronomie begann bei mir recht spät. Großereignisse in den 90ern wie Hale Bopp oder die Jupitereinschläge gingen spurlos und unbeeindruckt an mir vorüber. Im Alter von 31 Jahren entbrannte dann jedoch wie eine Supernova mein Interesse, den Nachthimmel durch ein Teleskop zu bewundern. Ich machte mich schlau und entdeckte das "Dobsonprinzip", als technisch total unbegabter Mensch kam mir diese Bauform sehr entgegen. Ein Buch mit zeichnerischen Darstellungen von Deep-Sky-Objekten und die Sternkarten zum Auffinden waren meine ersten Wegweiser.
Fasziniert davon, was man schon mit einfachen Mitteln sehen kann, erwarb ich im Jahre 2013 kurz nach meinem 32. Geburtstag mein erstes Teleskop, einen 10"-Dobson.
Von Beginn an wollte ich das Gesehene zeichnerisch darstellen, auch wenn meine ersten Zeichnungen eher ein skizzenhaftes Aussehen hatten. Noch im gleichen Jahr packte mich das Öffnungsfieber, ohne aber das erste Teleskop vernachlässigen zu wollen. Mit dem Kauf eines 18-Zoll-Teleskopes bekam ich einen noch tieferen und detaillierteren Blick auf die Deep-Sky-Objekte. Ich verstand auch recht schnell, wie wichtig ein dunkler Himmel ist. In der Nähe meines Wohnortes, im Herzen Thüringens, ist das nicht möglich und so fahre ich heute am liebsten in die Berge der Rhön. Um weniger vom Wetter abhängig zu sein, nutze ich auch andere dunkle Plätze in Südbrandenburg oder im Westhavelland, aber auch die Schwäbische Alb ziehe ich in Betracht. Seit 2015 fliege ich jährlich nach Namibia, um bei wirklich perfekten Bedingungen, die man in Europa nur noch selten findet, zu beobachten. Außerdem habe ich dadurch einen Blick auf den von Deutschland aus unsichtbaren Teil des Universums.
Nach den sprunghaften ersten drei Jahren fühle ich mich in dem Hobby inzwischen sehr gut aufgehoben. Nicht nur die Faszination selbst, sondern auch meine Ansprüche sind mit der Zeit gestiegen. So versuche ich mich mit dem Blick durchs Okular intensiv mit dem Objekt zu befassen, was auch schon mal eine Stunde oder länger dauern kann, um danach das von mir Gesehene so realistisch wie möglich aufs Papier zu bringen und mit anderen zu teilen.