Planetarische Nebel

Abell

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Abell 2

Cas

00h45m35s

+57°57'35"

Größe: 0,6' x 0,6'

Gesamthelligk.t: 14m5

Helligkeit ZS --

einer der hellsten Vertreter des Abell-Katalogs - der PN ist ein kleines, perfekt rundes Scheibchen, aber ohne weitere Strukturen

Zeichnung rechts: Mathias Sawo 

Bild unten: Seraphin Feller

8"-Spiegel - bei 150-fach und UHC zeigt sich der PN ziemlich schwach, klein, rund und gleichmäßig hell

12"-Spiegel - bei 110-fach und UHC wird der PN indirekt als kleine Aufhellung sichtbar und kann länger gehalten werden - der Südwesten scheint etwas heller zu leuchten - [OIII] hat bei keiner Vergrößerung geholfen

18"-Spiegel - der PN ist schon ohne Filter indirekt gut als runder Nebel zu erkennen - bei 320-fach und [OIII] wirkt das Zentrum dunkler, was aber nur indirekt und nur kurzzeitig haltbar ist - ohne Filter ist am südwestlichen Rand ein schwacher Stern zu erkennen, ein weiterer blitzt gelegentlich auf, ihn konnte ich aber nicht genau festmachen

Abell 2 Zeichnung

Abell 3

Cas

02h12m06s

+64°09'02"

Größe: 1,0' x 1,0'

Gesamthelligk.: 17m9

Helligk. ZS: -

8"-Spiegel -  bei 80-fach ein, bei 150-fach zwei Sterne östlich des Nebels sichtbar - vom Nebel selbst keine Spur

Abell 4

Per

02h45m24s

+42°33'05"

Größe: 0,3' x 0,3'

Gesamthelligk.: 14m6

Helligk. ZS: 19m3

der PN steht nur 40' östlich von M 34 und gehört unter den anspruchsvollen PN des Abell-Kataloges sicherlich zu den vermeintlich einfacheren Objekten - der PN bildet eine schöne Konstellation mit der 1' nordwestlich stehenden Spindelgalaxie PGC 2201333, deren Sichtung allerdings nur größten Öffnungen vorbehalten ist

6"-Refraktor - bei 60-fach und 100-fach mit UHC-Filter probiert, nichts zu machen

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] indirekt sichtbar - ein kleiner, runder, gleichmäßig heller Nebel

12"-Spiegel - bei 100-fach und [OIII] indirekt auffällig als kleine, runde, gleichmäßig helle Aufhellung - direkt auch schwach sichtbar

Abell 4

Abell 7

Lep

05h03m08s

-15°36'22"

Größe: 13' x 13'

Gesamthelligkeit --

Helligk. ZS: 15m4

einer der größeren Vertreter das Abell-Katalogs mit einer ausgeprägten [OIII]-Linie, die visuellen Beobachtern entgegenkommen dürfte - das Alter von Abell 7 wird auf 20.000 Jahre geschätzt - der Zentralstern ist ein verblassender Weißer Zwerg, dessen Vorgängerstern gut 10 Mrd. Jahre alt wurde - auf Fotos werden einige schöne, komplexe Details innerhalb des PN sichtbar

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Beobachtung offen

Abell 7

Abell 10

Ori

05h31m45s

+06°56'02"

Größe: 0,6' x 0,6'

Gesamthelligkeit: 13m9

Helligk. ZS: 19m7

der PN stellt zusammen mit Abell 12 und einem Durchmesser von nur 0,6' eine Ausnahme unter den Abell-PN dar - man sollte sich keinesfalls von der angegebenen Gesamthelligkeit abschrecken lassen - seine kompakte Größe ergibt eine relativ hohe Flächenhelligkeit

Bild oben: Stathis Kafalis

6"-Refraktor - bei 130-fach + UHC nicht gesehen

14"-Spiegel - bei 80-fach sowie [OIII] wird indirekt ein kleiner, schwacher Schimmer sichtbar - bei 130-fach ist der PN aber weiterhin ohne definierbare Form - ich habe auch ohne Filter beobachtet und eine stellare Aufhellung im Nebel wahrgenommen, das scheint aber unmöglich, da der Zentralstern nicht hell genug ist


Abell 12

Ori

06h02m20s

+09°39'14"

Größe: 0,6' x 0,6'

Gesamthelligkeit: 12m2

Helligk. ZS: 19m7

ein PN mit extrem geringem Abstand zum 4m1-Stern μ Ori - er gehört zu den hellsten PN des Abell-Kataloges - der Nebel leuchtet sowohl im Hα- als auch [OIII]-Licht - dagegen scheint die Hß-Linie völlig zu fehlen - da die Wasserstoffschale etwas größer ist, erscheint der Rand dieses Nebels auf Fotografien rot - [OIII] ist Pflicht - mittlere bis hohe Vergrößerungen sind elementar, um die Scheibe vom Stern trennen zu können

Bild oben: CCD-Guide - Michael Deger

Zeichnung unten: Mathias Sawo mit 10" und mit 18" 

4"-Refraktor - zu Beginn einer Nacht mit hoher Luftfeuchte (>80%) - bei 60-fach mit [OIII] sowie bei 110-fach und 140-fach mit UHC vergebens danach Ausschau gehalten - bei 110-fach blitzte ab und an indirekt westlich des Sterns μ Ori eine schwache, diffuse Aufhellung auf, aber sie war nicht wirklich reproduzierbar - sehr unsicher

5"-Refraktor - bei 80-fach und [OIII] keineswegs auffällig, relativ schwach und rund - Helligkeit am Rand leicht abfallend, sonst gleichmäßig hell

6"-Refraktor - bei 100-fach und [OIII] ist eine schwache, rundliche, gleichmäßige Aufhellung leicht außerhalb des Halos von μ Ori zu erkennen

8"-Spiegel - bei 100-fach und [OIII] ist der PN indirekt gut als runder, gleichmäßiger Nebel erkennbar

10''-Spiegel - bei exzellenter Transparenz ist der PN bei 280-fach mit [OIII] direkt und einfach zu sehen - er löst sich recht gut vom hellen Sternhof ab - indirekt ist er immer wieder kurz als Ring wahrnehmbar - die westliche Seite wirkt etwas heller und besser greifbar - ohne Filter war der PN nicht sichtbar 

12"-Spiegel - in einer für Flachlandverhältnisse ungewöhnlich trockenen Nacht ist bei 110-fach sowie [OIII] eine deutlich abgegrenzte Aufhellung innerhalb des Sternstrahlkranzes Richtung Nordwest zu sehen, wobei der vom Stern abgewandte Rand des PN deutlicher zu sehen ist - bei 200-fach wird die gesamte Scheibe gut abgegrenzt sichtbar - nach vielen Fehlversuchen und vielen feuchten Nächten ein echtes Highlight für mich

Abell 13

Ori

06h04m48s

+03°56'36"

Größe: 2,5' x 2,5'

Gesamthelligk.: 15m3

Helligk. ZS: 19m8

ein ungewöhnlich schöner, ringförmiger PN (zumindest auf Fotos), allerdings auch lichtschwach - die Gaswolken leuchten im Licht der Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs und des angeregten Stickstoffs und damit tiefrot - der Zentralstern ist ein lichtschwacher Weißer Zwerg, der knapp östlich eines 16m6 hellen Vordergrundsterns liegt - visuell ist der PN mehr als eine Herausforderung, er ist selbst in großen Instrumenten visuell extrem schwer - dieser Nebel strahlt nur im tiefroten Licht, ein Licht, für das unsere Augen praktisch nicht mehr empfindlich sind - selbst mit Öffnungen jenseits von 20" und [OIII] ist maximal der westliche Bogen erahnbar

Bild unten: Stathis Kafalis

Beobachtung offen


Abell 20

CMi

07h22m58s

+01°45'33"

Größe: 1,1' x 1,1'

Gesamthelligkeit: 13m9

Helligk. ZS: 16m6

ein ziemlich lichtschwacher PN, der überwiegend in der türkisen Farbe des angeregten Sauerstoffs [OIII] leuchtet, ein klein wenig aber auch im Licht der Wasserstofflinie Hα - es sind Sichtungen mit 8" von erfahrenen Beobachtern bei besten Bedingungen bekannt 

Bild rechts: PanSTARRS

Zeichnung rechts: Mathias Sawo 

21"-Spiegel - bei 180-fach und [OIII] (oder UHC-Filter) als deutlicher, runder Nebelball knapp direkt zu sehen - in guten Momenten wirkt das Zentrum dunkler, sodass kurzzeitig ein Ringeindruck entsteht, dennoch schwer greifbar - ohne Filter kaum sichtbar bzw. die Sterngruppe täuscht den nebligen Eindruck vor

Abell 20 Zeichnung

Abell 21

Gem

07h29m03s

+13°14'48"

Größe: 10' x 10'

Gesamthelligkeit: 11m5

Helligk. ZS: 16m0

der Medusanebel - ein 6.800 Jahre alter, ausgedehnter PN - wegen seines merkwürdigen, filamentartigen Aussehens hat man Abell 21 früher für einen SNR gehalten - bei ihm dominiert das rote Licht der Wasserstofflinie Hα - hier ist auch der größte Strukturreichtum zu sehen - er leuchtet auch in [OIII], jedoch weit schwächer und nicht so strukturreich

Bild oben: Stathis Kafalis

Zeichnungen unten: Mathias Sawo

4"-Refraktor - bei 40-fach sowie UHC und etwas Geduld blitzt eine relativ große Fläche über einem schwachen Stern durch, die nicht rund ist, sondern nach Südosten verbogen

8"-Spiegel - bei 40-fach + [OIII] zeigt sich der PN sichelförmig (ähnlich dem zu etwa ein Drittel beleuchteten Mond) - er ist noch direkt wahrnehmbar, gleichmäßig hell und diffus - mit UHC ist er indirekt auffällig

12"-Spiegel - bei 70-fach sowie [OIII] ist die breite Sichel deutlich direkt sichtbar - die Innenseite der Sichel läuft nach Nordwesten diffus aus - UHC geht auch, aber [OIII] ist besser (in einer anderen Nacht war UHC besser)

Abell 22

CMi

07h36m08s

+02°42'28"

Größe: 1,4' x 1,4'

Gesamthelligk.: 15m4

Helligk. ZS: 19m6


ein relativ unerforschter und äußerst lichtschwacher PN, der überwiegend in der Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs leuchtet - der Zentralbereich ist von einer weit größeren, aber nochmals beträchtlich lichtschwächeren Struktur umgeben, deren Größe rund 5' beträgt - diese ist nur fotografisch auf tief belichteten Aufnahmen sichtbar - die Kastenform erinnert etwas an den Kleinen Hantelnebel M 76

Bild oben rechts: Klaus Hohmann (Hα-Aufnahme)

Zeichnung rechts: Mathias Sawo mit 21" und 180-facher Vergrößerung + [OIII]

21"-Spiegel - bei 180-fach und [OIII] ist indirekt ein schwacher, kastenförmiger Nebel zu sehen, der mit Field Sweeping besser greifbar wird - bei geduldiger Beobachtung sind kurzzeitig hellere Enden auf der Nordost- sowie Südwestseite sichtbar - das südwestliche Ende wirkt breiter - am nordöstlichen Ende befindet sich ein Stern, der etwas bei der Beobachtung stört - ohne Filter ist der PN unsichtbar 

Abell 24

CMi

07h51m38s

+03°00'21"

Größe: 5,9' x 5,9'

Gesamthelligk.: 14m3

Helligkeit ZS: 17m2

ein großer und wohl auch ziemlich alter, bipolarer und sehr ungewöhnlicher PN - die Emissionslinien Hα und NII dominieren das Licht, im Gegensatz zu den meisten PN ist dabei die Linie des einfach ionisierten Stickstoffs rund viermal so leuchtstark wie die des ionisierten Wasserstoffs - [OIII] ist sogar rund 70-mal schwächer - der Zentralstern ist ein Weißer Zwerg mit 25-facher Sonnenleuchtkraft - die Beobachtung ist eine extreme Herausforderung - wichtig sind möglichst große Öffnungen und außergewöhnlich dunkler Himmel, denn dieser PN leuchtet überwiegend in einem Licht, für das unsere Augen kaum noch empfindlich sind

Bild 1 rechts: DSS

Bild 2 rechts: Eike Bickel

Beobachtung offen

Abell 24

Abell 25

Mon

08h06m46s

-02°52'35"

Größe: 2,8' x 2,8'

Gesamthelligk.: 15m4

Helligk. ZS: 18m9

ein sehr lichtschwacher PN - er leuchtet sowohl mit der Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs als auch der des angeregten Sauerstoffs - leider ist von Abell 25 kaum etwas bekannt - Bild rechts: kontrastverstärkt - der PN steht gut 20' westlich von ζ Mon (Zeta Monocerotis) - beste Bedingungen und Öffnungen ab 16" sind für die Sichtung notwendig 

Bild rechts: Klaus Hohmann

Beobachtung offen

Abell 25

Abell 30

Cnc

08h46m53s

+17°52'47"

Größe: 2,1' x 2,1'

Gesamthelligkeit: 12m8

Helligk. ZS: 14m4

ein interessanter PN, der überwiegend aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht und deshalb auch in den entsprechenden Spektrallinien Hα und [OIII] leuchtet - das abgestoßene Gasmaterial bildet teils bizarre, an kometenartige Knötchen erinnernde Strukturen, die allerdings nur fotografisch mit größeren Teleskopen sichtbar werden - der PN sollte am besten mit maximaler AP beobachtet werden - dunkler Himmel ist Pflicht

Bild rechts: Klaus Hohmann

Beobachtung offen

Abell 30

Abell 31

Cnc

08h54m13s

+08°53'53"

Größe: 16' x 16'

Gesamthelligkeit: 12m2

Helligk. ZS: 18m0

der Nebel ist einer der scheinbar größten PN - aufgrund seiner Winkelausdehnung besitzt er eine geringe Flächenhelligkeit - der südliche Teil des Nebels ist von einer bogenförmigen Schockzone umgeben, während die Grenzen des nördlichen Teils sehr verschwommen sind - der PN liegt an der Südostkante eines auffälligen Parallelogramms aus vier 10 mag hellen Sternen, die das Aufsuchen sehr einfach machen sollten
Bild oben: Stathis Kafalis
Zeichnung rechts: Mathias Sawo mit 18"

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] nicht gesehen - aufgehender Mond und aufkommende hohe Bewölkung vereitelten diese Beobachtung
12"-Spiegel bei 40-fach und [OIII] ist der südöstliche Stern des Parallelogramms von einem schwachen, diffusen Leuchten umgeben - die größte Helligkeit ist südlich und südwestlich von diesem Stern auszumachen - bei 70-fach und [OIII] bleibt der Glow diffus, aber deutlich sichtbar - echte Begrenzungen sind an keiner Stelle auszumachen - kein typischer Abell-PN-Anblick

Abell 31 Zeichnung

Abell 33

 Hya

09h39m09s

 -02°48'32"

Größe: 4,5 x 4,5'

Gesamthelligkeit: 13m4

Helligk. ZS: 15m0

ein entwickelter, kreisrunder und extrem lichtschwacher PN, der überwiegend in den Spektrallinien des angeregten Sauerstoffs [OIII] leuchtet und uns daher auf Fotografien türkis erscheint - interessant ist der Zentralstern, der trotz der kreisrunden Erscheinung des PN leicht in nordwestliche Richtung verschoben ist - ein 7m2 heller Vordergrundstern steht am Südwestrand des PN (Diamantringeindruck auf Fotos)

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] zeigt sich der PN extrem schwach - er ist rund und gleichmäßig hell - er wirkte zum Teil ringförmig

12"-Spiegel - die Stelle ist schnell ausgemacht und das schwächere Zweifachsternchen im Norden des Nebels dient recht gut zur Bestimmung der Größe des PN - bei 40-fach und [OIII] ist indirekt eine Aufhellung nordnordöstlich eines helleren Sterns erkennbar - der Rand ist nicht mehr diffus, aber der Nebel ist so schwach, dass man nicht mehr von einer Begrenzung sprechen kann, zum Norden hin ist Abell 33 am besten begrenzt - 70-fach und [OIII] verbessern die Sichtbarkeit und Helligkeit ein wenig - blickweise wirken seine Grenzen nach Norden hin wieder definierter - im Süden verhindert die Helligkeit des angrenzenden Sterns eine bessere Beobachtung - UHC bringt nichts

18"-Spiegel - im Übersichtsokular und mit [OIII] zeigt sich eine recht auffällige, große und gut begrenzte, runde Scheibe, die direkt an einem sehr hellen Stern klebt - bei 90-fach ist der innere Bereich des Nebels deutlich dunkler wahrnehmbar, was ihn ringförmig erscheinen lässt - der dunkle, innere Bereich liegt nicht zentral, wodurch der westliche Rand des Ringes dicker wirkt - im Nebel zeigt sich nordwestlich fast am Rand ein Stern - ohne Filter ist vom Nebel fast nichts mehr zu sehen, höchstens ein sehr schwaches Glimmen des Randbereichs, der vom sehr hellen Stern nach Richtung Norden verläuft - sehr starke Filterwirkung

Abell 35

Hya

12h53m33s

-22°52'23"

Größe: 12' x 12'

Gesamthelligkeit: 13m3

Helligkeit ZS --

ein sehr alter und extrem lichtschwacher PN, der auf den ersten Blick auf Fotos eher wie eine kleine HII-Region wirkt - im Zentrum vom Abell 35 befindet sich ein Binärsystem, dessen hellere Komponente aufgrund ihrer Temperatur nicht in der Lage ist, die sie umgebenden Gaswolken zu ionisieren - dies erledigt der gut 18 AE entfernte Begleiter, ein Weißer Zwerg - die abgestoßene Gashülle scheint sich beim Expandieren gegen das interstellare Medium zu bewegen, sodass es zu der sichtbaren Stoßfront kommt

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnung unten: Mathias Sawo

14"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] wird eine schwache, aber deutlich sichtbare, längliche Aufhellung zwischen drei helleren Sternen sichtbar, die knapp direkt wahrnehmbar ist - diese Aufhellung wirkt nach Süden härter begrenzt - am helleren Teil und Richtung Norden ist ein sehr schwacher, runder Schimmer erkennbar, der nur durch Field Sweeping sicher zu halten ist - bei 100-fach kaum Verbesserung der Sichtbarkeit

Abell 36

Abell 36

Vir

13h40m41s

-19°52'55"

Größe: 7,5' x 5,5'

Gesamthelligkeit --

Helligk. ZS: 11m5

ein äußerst schwacher PN mit ungewöhnlich hellem Zentralstern - seine Gaswolken leuchten in den Spektrallinien Hα und [OIII] etwa gleich hell, sodass sich prinzipiell die Mischfarbe Weiß ergibt - die etwas unterschiedliche Strukturierung bewirkt aber, dass der Nebel auf Fotografien recht bunt wirkt - der nur etwa erdgroße Zwergstern leuchtet visuell ungefähr so hell wie unsere Sonne, gibt aber den weitaus größten Teil seiner Strahlung im harten ultravioletten Lichtbereich und Röntgenbereich ab

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

12"-Spiegel - bei 40-fach ist der Zentralstern schon als verwaschenes Sternchen zu erkennen - bei 70-fach sowie [OIII] wirkt der PN wie ein Reflexionsnebel - bei 110-fach sowie [OIII] wird der Nebel indirekt deutlicher und, anders als auf Fotos sichtbar, als ostwestlich elongierte Aufhellung erkennbar (vermutlich habe ich nur die hellsten Nebelteile wahrgenommen) - der nördliche Teil wirkt leicht heller - das klingt einfacher, als es war

Abell 36

Abell 37 IC 972  Vir 14h04m26s -17°13'40" Größe: 0,7' x 0,7' Gesamthelligkeit: 13m9 Helligkeit ZS: --

das ist der letzte der vier visuell entdeckten Abell-PN - er wurde von Stephane Javelle am großen 30"-Refraktor in Nizza gefunden, der ihn als schwaches, sehr kleines, rundes, aufgelöstes Objekt beschrieb - die übrigen PN des 86 Objekte umfassenden Abell-Kataloges wurden alle erst im 20. Jahrhundert fotografisch auf den 936 Plattenpaaren des auf dem Mount Palomar installierten Schmidt-Spiegelteleskops entdeckt 

12"-Spiegel - bei 70-fach wird eine rundliche Aufhellung sichtbar, die mit zwei Sternen nördlich ein rechtwinkliges Dreieck bildet - mit UHC wird der PN besser greifbar und er wirkt rund, gut begrenzt und homogen hell - [OIII] wirkt auch und gibt minimal mehr Kontrast, aber UHC hat mir besser gefallen - bei 110-fach ohne Filter blitzt das Scheibchen immer wieder schwach auf

Abell 39

Abell 39

Her

16h27m34s

+27°54'34"

Größe: 2,9' x 2,9'

Gesamthelligkeit: 13m7

Helligk. ZS: 15m5

ein großer und bemerkenswert einfacher, sphärischer PN mit sehr geringer Flächenhelligkeit

Bild links: Stathis Kafalis

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

5"-Refraktor - bei 80-fach sowie UHC äußerst grenzwertige Beobachtung - zwar blitzte eine runde, gleichmäßige Aufhellung auf, aber rückblickend zu unsicher

6"-Refraktor - bei 30-fach und [OIII] eine rundliche, gleichmäßige Aufhellung - indirekt gut sichtbar, aber nicht auffällig

8"-Spiegel - bei 40-fach eher schwach und weniger auffällig - er wirkt recht groß, rund und gleichmäßig hell - bei 80-fach mit UHC ähnlich, mit [OIII] fast noch ein wenig schwächer

12"-Spiegel - bei 50-fach und [OIII] zeigt sich der PN schwach und ohne echten Konturen - bei 70-fach und [OIII] wird der PN indirekt rund abgegrenzt sichtbar, er bleibt strukturlos - gefühlt ist das ein PN, der herausgearbeitet werden muss, denn je länger man das Objekt betrachtet, desto besser wird die Ansicht

21"-Spiegel -  bei 130-fach ist ohne Filter an der entsprechenden Stelle kaum etwas zu sehen - mit UHC-Filter wird zunächst ein runder Nebel erkennbar - mit indirekten Blick ist er deutlich als Ring wahrnehmbar - er wirkt nach außen gut begrenzt, die Innenkante (wenn man sie so nennen kann) ist diffus - der Ring wirkt ungleichmäßig ausgeleuchtet - [OIII] brachte keine Verbesserung - ohne Filter ist der Zentralstern indirekt immer wieder kurzzeitig sichtbar,  mit UHC-Filter ist er nur noch schwer zu erfassen

24"-Spiegel - bei 90-fach und [OIII] ist der PN indirekt leicht erkennbar, gut abgegrenzt und kugelrund

Abell 43

Oph

17h53m32s

+10°37'24"

Größe: 1,3' x 1,3'

Gesamthelligkeit: 14m7

Helligk. ZS: 14m1

der überwiegend aus Sauerstoff bestehende PN hat eine fast reine Kugelform und eine sehr filigrane, komplexe Struktur - wie praktisch alle Planetarischen Nebel aus dem Abell-Katalog hat auch Abell 43 eine sehr geringe Flächenhelligkeit - auf Fotografien wird eine auffällige Struktur sichtbar, die insgesamt an einen Fußball erinnert 

Bild oben: Stathis Kafalis


Abell 46

Lyr

18h31m19s

+26°56'12"

Größe 1,1' x 1,1'

Gesamthelligkeit 13m7

Helligkeit ZS 15m0

dieser PN befindet sich ein wenig im Niemandsland zwischen der Leier und Herkules - der ZS ist ein Binärsystem mit Helligkeitsschwankungen von mehr als 1m0

Bild unten: Stathis Kafalis

8"-Spiegel - bei 90-fach und UHC wird indirekt ein schwacher, kleiner Glow sichtbar - da ringsherum keine Sterne sichtbar sind, fällt es nicht leicht, die richtige Stelle anzuvisieren, ein flaches Sterndreieck etwas weiter westlich hilft etwas - mit [OIII] geht es auch, ist aber nicht viel besser

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] blitzt der PN indirekt als schwacher, homogen heller, diffuser Nebel hervor - um ihn herum sind keine Sterne erkennbar - bei 110-fach und UHC kann der PN indirekt länger gehalten werden - bei 160-fach und [OIII] habe ich nichts gesehen, dafür wird ohne Filter im nun sehr schwach sichtbaren Nebel der Zentralstern sichtbar - man sieht nie beide zusammen, sondern nur im Wechsel zwischen indirektem und direktem Sehen


Abell 50

Dra

18h59m20s

+48°27'55"

Größe: 0,6' x 0,6'

Gesamthelligk.: 13m4

Helligk. ZS: 19m0

auch NGC 6742 - Wilhelm Herschel entdeckte den PN im Jahr 1788 noch ohne Karten und Filter - er berichtete über ein sehr schwaches, stellares Objekt am südöstlichen Ende des Sternbildes Drachen - Herschel gelang damit die erste der insgesamt vier visuellen Entdeckungen von PN des Abell-Kataloges - der PN ist klein und schwach mit Ringstruktur, der Ring ist tatsächlich aber kaum heller als sein Inneres

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnungen unten: Mathias Sawo

4''-Refraktor - bei 30-fach und 60-fach mit [OIII] und UHC versucht, keine Chance - der hellere Stern südwestlich ist zu erkennen, aber mit Filter verschwinden dann alle schwächeren Sterne nahe des PN, die ohne Filter gut zur Orientierung gedient haben

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] zeigt sich ein kleines, rundes, gleichmäßiges Scheibchen - der PN ist auch ohne Filter sichtbar, aber eher schwach

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] sofort als kleiner, kompakter Nebel sichtbar - Lage nördlich eines helleren Sterns - bei 160-fach ist der PN auch ohne Filter problemlos sichtbar

21"-Spiegel - bei 370-fach wirkte der PN gut begrenzt - ein dunkles Zentrum bzw. eine Ringform war indirekt gut zu sehen, teilweise direkt - die nordöstliche Seite des Ringes wirkt schwächer bzw. dicker- die südwestliche Ringhälfte dagegen dünner und besser definiert - mit Filter sind keine Verbesserungen der Sichtbarkeit erkennbar - westlich am Rande des Ringes ist ein schwacher Stern zu sehen - der PN ist schon mit 80-fach einfach als heller Nebelball zu sehen  

Abell 50

Abell 55

Aql

19h10m26s

-02°20'24"

Größe: 0,8' x 0,5'

Gesamthelligkeit: 13m1

Helligkeit ZS --

der PN zählt wie viele andere aus dem Abell-Katalog auch zu den verhältnismäßig großen, aber sehr lichtschwachen Gesellen seiner Zunft - der PN ist leicht von Südsüdwest nach Nordnordost elongiert

5"-Refraktor - bei 40- und 80-fach sowie [OIII] versucht, aber nicht gesehen

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] - ziemlich schwach, rundlich und gleichmäßig hell - bei 150-fach und mit UHC leicht besser sichtbar - schwierig, aber keineswegs herausfordernd

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] zeigt sich der PN direkt als relativ große, schwache Aufhellung - indirekt ist er leicht heller und länger haltbar - er ist homogen hell und hat leicht diffuse Ränder

Abell 55

Abell 56

Aql

19h13m06s

+02°52'48"

Größe: 1' x 1'

Gesamthelligkeit: 13m1

Helligkeit ZS --

ein extrem lichtschwacher, ringförmiger PN, der überwiegend im tiefroten Licht des angeregten Wasserstoffs leuchtet - der Zentralstern ist ebenfalls äußerst lichtschwach - es wird vermutet, dass der PN schon recht alt ist und sich relativ weit entfernt von uns befindet

Bild oben: Stathis Kafalis

Beobachtung offen


Abell 57

Vul

19h17m06s

+25°37'30"

Größe: 0,7' x 0,6'

Gesamthelligk.: 14m4

Helligk. ZS: 17m6

dieser PN steht etwas abseits der bekannten Pfade an der Grenze zwischen den Sternbildern Füchschen und Leier - eine Aufsuchkarte ist Pflicht - für die Suche hilfreich ist, dass der PN mit drei Sternen ein längliches Rechteck bildet und dabei den nördlichen Eckpunkt markiert

12"-Spiegel - bei 110-fach und [OIII] blitzt der PN immer wieder als leichte, kompakte Aufhellung auf - leicht helleres Zentrum - bei 160-fach und [OIII] wird die Sichtbarkeit schwerer und es ist keine definierte Form mehr erkennbar, sofern der PN mal aufblitzt - schwer

Abell 57

Abell 58

Aql

19h18m20s

+01°46'59"

Größe: 0,7' x 0,7'

Gesamthelligkeit --

Helligk. ZS: 19m4

noch einer der vielen in diesem Sternbild zu findenden Abell-PN - ein äußerst lichtschwacher Geselle mit einem recht exotischen Zentralstern - nachdem dieser Stern seine auf Fotografien schwach rot glimmende Wasserstoffhülle abgestoßen hatte, kam es in 1919 zu einem Heliumflash - daraufhin hüllte sich der Zentralstern erst einmal in eine dichte Staubwolke ein und konnte nur noch im Infraroten nachgewiesen werden - Abell 58 ist vermutlich erst mit Öffnungen jenseits von 20" beobachtbar - eine echte Herausforderung

Bild rechts: Klaus Hohmann (Hα-OIII-LRGB-Komposit, Hα-Linie verstärkt)

Beobachtung offen

Abell 58

Abell 61

Cyg

19h19m10s

+46°14'52"

Größe: 3,2' x 3,2'

Gesamthelligk.: 14m4

Helligk. ZS: 17m4

ein schwacher Planetarischer Nebel - dunkler Himmel ist wichtig - [OIII] ist Pflicht und eine große AP ist förderlich 

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnung unten: Mathias Sawo

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] wird der PN extrem schwach, rundlich und gleichmäßig hell sichtbar

12"-Spiegel - lt. isDSA mit 8" sichtbar, DSS zeigt allerdings einen extrem zarten PN - mein erster Versuch nix - zweiter Versuch wieder nicht gesehen - dritter Versuch bei schlechten Bedingungen (jetzt erst recht) natürlich wieder nichts - dem PN würde ich gern zurufen: ... Ach hau bloß ab, du Sau ... aber nee, an dem beiße ich mich jetzt fest

18"-Spiegel - bei Aufsuchvergrößerung und [OIII] ist der PN direkt als runder, diffuser Nebelball zu sehen, dessen eine Seite etwas besser definiert ist - bei 100-fach ist die Nebelscheibe am nordwestlichen Rand heller und nach außen besser begrenzt, dadurch entstand der Eindruck einer Sichel im ansonsten runden Nebel - um die Nebelscheibe nahe am Rand blitzen fünf feine Sterne heraus - ohne Filter war der Nebel unsichtbar
Abell 61

Abell 62

Aql

19h33m18s

+10°37'04"

Größe: 2,6' x 2,6'

Gesamthelligkeit: 14m7

Helligkeit ZS --

ein extrem lichtschwacher PN, dessen Form und Farbe stark an den Snowglobe Nebula NGC 6781 im gleichen Sternbild erinnern - allerdings ist dieser Nebel rund 16-mal lichtschwächer, sodass er sich vom üppigen Sterngewusel der Sommermilchstraße ohne Schmalbandfilter praktisch nicht mehr abhebt

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] sehr schwach, Form schwierig zu fassen - der PN erschien teils als Bogen (vermutlich der hellere, südliche Teil)

18"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] zeigt sich indirekt ein rund-ovaler Nebel, der zwischen einer feinen Sterngruppe gut auszumachen ist - der südwestliche Teil ist dabei deutlich heller, besser definiert und knapp direkt erkennbar - im Nebel sind drei schwache Sterne zu erkennen - ohne Filter ist der Nebel kaum sichtbar, höchstens sehr schwach angedeutet - sehr gute Filterwirkung


Abell 63

Sge

19h42m10s

+17°05'14"

Größe: 0,7' x 0,7'

Gesamthelligkeit: 17m0

Helligk. ZS: 14m7

ein typischer Vertreter des Abell-Kataloges - der Zentralstern von Abell 63 ist ein Stern der Extreme - er ist ein doppelter Zentralstern, der sich als Bedeckungsveränderlicher mit einer Periode von 0,5 Tagen und einer Amplitude von 4m5 bemerkbar macht - in nur 38 Minuten fällt er von 14m7 auf 19m2 - der Zentralstern ist fast 100-mal heller als der bedeckende Hauptreihenstern

Beobachtung offen

Abell 63

Abell 67

Aql

19h58m27s

+03°03'00"

Größe: 1,1' x 1,1'

Gesamthelligkeit: 13m5

Helligkeit ZS --

ein lichtschwacher PN, der überwiegend im Licht der beiden Spektrallinien des angeregten Sauerstoffs und Hα emittiert, wenn auch um den Faktor 2,6 schwächer - deswegen zeigt er auf Fotografien eine türkisblaue Farbe

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] sowie einiger Geduld wird der PN sehr schwach südwestlich einer Dreierkette schwacher Sterne sichtbar - er blitzt nur gelegentlich auf

Abell 67

Abell 70

Aql

20h31m33s

-07°05'18"

Größe: 0,7' x 0,7'

Gesamthelligkeit: 14m3

Helligk. ZS: 18m4

Diamond Ring - Hα und [OIII]-Emissionen sind gleichermaßen stark vertreten, die Wasserstoffwolke ragt aber etwas weiter in den Raum hinaus, sodass der blasstürkise Nebel auf Fotografien außen einen roten Rand besitzt - interessant ist der Nordteil von Abell 70, denn dort leuchtet die 10.000-mal weiter entfernte, 13m3 helle Spindelgalaxie PGC 187663 

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnungen unten: Mathias Sawo 

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] wird eine kleine, runde, schwache, gleichmäßige Aufhellung sichtbar - ohne Filter ist nichts zu sehen

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] wird indirekt eine schöne, gleichmäßig helle Aufhellung sichtbar - die Ränder sind nicht sehr definiert - bei 160-fach und [OIII] ist indirekt weiterhin eine relativ runde, homogen helle Scheibe erkennbar - auf die Galaxie habe ich leider nicht geachtet

21"-Spiegel - bei 370-fach beeindruckende und überraschend einfache Sichtung - die Galaxie und der PN sind gleichzeitig sichtbar (indirekt) - der PN zeigt sich immer wieder und recht deutlich als Ring, die anliegende Galaxie ist als Spindel indirekt deutlich sichtbar

24"-Spiegel - bei 130-fach und [OIII] zeigt sich der PN leicht - bei 400-fach ohne Filter ist die Galaxie gut sichtbar, der PN ist gerade noch im Ansatz erkennbar

Abell 70

Abell 71

Cyg

20h32m23s

+47°20'50"

Größe: 2,6' x 2,6'

Gesamthelligkeit --

Helligk. ZS: 20m9

dieser Nebel galt einige Zeit als HII-Region - jüngere spektroskopische Untersuchungen von 2013 bestätigen aber, dass Abell 71 doch ein PN ist - dabei wurde ihm eine für PN typische Expansionsgeschwindigkeit nachgewiesen - der PN ist wahrscheinlich recht alt, was auch die Abnahme von [OIII] erklären würde, das Material ist mittlerweile einfach zu kühl und der Zentralstern regt keine [OIII]-Emission mehr an - mindestens 20" und beste Himmelsbedingungen sind notwendig, aber auch dann ist der PN noch schwer - [OIII] hilft und die Beobachtung mit mittlerer AP ist sinnvoll, dann zeigt sich ein sehr schwaches, rundliches Glimmen in der Milchstraße

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Beobachtung offen


Abell 72

Del

20h50m02s

+13°33'30"

Größe: 2,1' x 2,1'

Gesamthelligkeit: 13m8

Helligkeit ZS: 16m1

einer der vermeintlich helleren und leichteren Abell-PN - er ist sehr hoch angeregt, das heißt, die Intensität der Sauerstoff-Emissionslinien zu der von Helium ist besonders klein - das spricht dafür, dass der PN schon sehr weit entwickelt ist - er steht rund 2° südlich von δ Del und liegt nur 2' westlich eines 8m2 hellen Sterns

Bild oben: Stathis Kafalis

5"-Refraktor - bei 40-fach und [OIII] sehr schwache, diffuse Aufhellung, die indirekt aber noch halbwegs gut erkennbar ist

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] ziemlich schwach, rundlich wirkend, sehr diffus, gleichmäßig hell

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] indirekt recht auffällig, dicht an einem 8m8 hellen Stern, rundlich, sehr diffus und gleichmäßig hell erscheinend


Abell 74

Vull

21h16m52s

+24°08'52"

Größe: 13,8' x 13,8'

Gesamthelligkeit: --

Helligkeit ZS: --

Foto oben: Stathis Kafalis

Beobachtung offen

Abell 75

Cep

21h26m24s

+62°53'32"

Größe: 0,9' x 0,9'

Gesamthelligkeit: 13m5

Helligk. ZS: 18m0

auch NGC 7076 - nach Abell 50 ist das die zweite Entdeckung eines PN aus dem späteren Abell-Katalog von Wilhelm Herschel mit seinem 18,7"-Spiegel - der PN ist recht lichtschwach, für einen Abell-PN aber mit einer Flächenhelligkeit von 13m1 verhältnismäßig hell - er ist kontrastarm mit einer Kondensation an der nordöstlichen Flanke

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

5''-Refraktor - bei 40-fach mit [OIII] recht schwach, rundlich, klein und gleichmäßig hell

8"-Spiegel - schon bei 40-fach und [OIII] indirekt sichtbar - bei 100-fach ohne Filter indirekt gerade noch wahrnehmbar, extrem schwach - mit [OIII] als recht schwache, rundliche Aufhellung zu sehen, deutlich flächig und gleichmäßig hell

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] leuchtet ein rundes, gleichmäßig helles Scheibchen auf - der PN wirkt gut begrenzt - UHC ist auch hilfreich - bei 160-fach ist der PN auch ohne Filter indirekt sichtbar und ich sehe nördlich im Nebel zwei Sterne, allerdings ist das wie ein Katz-und-Maus-Spiel, denn direkt sind die Sterne sichtbar, indirekt dann Abell 75 und die Sterne verschwinden

18"-Spiegel - schon bei Aufsuchvergrößerung ist der PN als kleiner Nebel zu erkennen - bei 160-fach und [OIII] wird zunächst ein deutlich ovaler Nebel erkennbar, der auf der östlichen Seite heller wirkt - blickweise ist eine Hufeisenform zu erkennen, die nach Westen geöffnet ist - dieser Eindruck kann immer wieder kurz gehalten werden - im östlichen und nördlichen Bereich des Nebels blitzen feine Sterne auf - bei 320-fach ist die Hufeisenform etwas besser zu erkennen, die ohne Filter noch schwach zu erahnen war - Filterwirkung also spürbar

Abell 78

Cyg

21h35m29s

+31°41'45"

Größe: 2,0' x 1,8'

Gesamthelligkeit: 13m2

Helligkeit ZS --

Wedding Ring - der PN ist ein schönes Ziel für mittelgroße Teleskope - das Spektrum zeigt, dass die schwache Außenhülle von der üblichen interstellaren Materie (hauptsächlich HII) herrührt, während der eingebettete, innere Ring aus reinem Helium besteht

Bild unten: Stathis Kafalis

5"-Refraktor - bei 80-fach und [OIII] war da vermutlich eine extrem schwache Aufhellung, die blickweise zu sehen war - allerdings ist mir diese Beobachtung zu unsicher

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] rundlich, ziemlich schwach, gleichmäßig hell

12"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] wird indirekt ein schwacher, diffuser Nebel um den vorher ausgemachten Zentralstern sichtbar - er wirkt rund - indirekt ist er mitunter länger haltbar - mit UHC ist er auch sichtbar, aber noch schwächer und an der Wahrnehmungsgrenze

16"-Spiegel - bei 60-fach und [OIII] zeigt sich ein runder, gleichmäßig heller Nebel - bei 100-fach und [OIII] ist der Nebel direkt noch erkennbar, die Form schwer fassbar - ein Stern (Zentralstern?) war im Nebel eingebettet - auch bei 100-fach und UHC erschien der Nebel, aber ziemlich schwach


Abell 79

Lac

22h26m17s

+54°49'38"

Größe: 0,9' x 0,8'

Gesamthelligk.: 15m0

Helligk. ZS: 18m7

der PN zeigt auf den Rotaufnahmen des POSS neben der ungleichmäßig hellen Ellipse auch noch zwei helle Arme und zahlreiche Details, während im Blauen nur die schmale Ellipse sichtbar ist

Bild rechts: Capella Observatory - Dr. Stefan Binnewies und Josef Pöpsel

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] sehr schwach, rundlich und klein - indirekt gerade noch dauerhaft sichtbar

12"-Spiegel - in der betreffenden Gegend ist die Orientierung extrem schwer, denn an der betreffenden Stelle gibt es keine vernünftigen Orientierungssterne - bei 70-fach und [OIII] wird mit etwas Geduld indirekt eine schwache Aufhellung sichtbar - der PN bildet mit drei helleren Sternen im Norden ein rechtwinkliges Dreieck - man muss sich ein wenig einsehen, dann zeigt der PN leichte Helligkeitsunterschiede bzw. er wirkt unregelmäßig - bei 110-fach und [OIII] lässt die Sichtbarkeit nach

18"-Spiegel - bei 70-fach und [OIII] ist ein kleiner, runder Nebel direkt sichtbar - bei 160-fach und [OIII] glaubt man zunächst, ein halb geöffnetes, ringförmiges Objekt zu sehen - bei genauerem Hinsehen zeigt sich indirekt ein hellerer, gebogener Rand am Osten, der Nebel verläuft nach Westen schwach weiter und wirkt dadurch oval - am südlichen Rand des Nebels ist ein Stern zu sehen - bei 320-fach und [OIII] bestätigten sich die Eindrücke - ohne Filter ist das Objekt kaum zu sehen bzw. wird durch umliegende Sterne in seiner Sichtbarkeit erschwert

Abell 80

Lac

22h34m45s

+52°26'06"

Größe: 2,7' x 2,0'

Gesamthelligk.: 15m2

Helligkeit ZS: -

8"-Spiegel - Vorstadthimmel - bei 100-fach vergeblich versucht, auch UHC hat nicht geholfen 

Abell 81 IC 1454 Cep 22h42m25s +80°26'32" Größe: 0,6' x 0,6' Gesamthelligkeit: 14m4 Helligkeit ZS: 12m7

dieser PN ist einer der vier visuell entdeckten PN des Abell-Kataloges - er wurde 1891 von William Frederick Denning mit einem 10"-Newton gefunden - ein weit expandierter, ausgedehnter PN mit geringer Flächenhelligkeit - er steht bemerkenswerterweise 4.200 Lichtjahre oberhalb der galaktischen Scheibe

Zeichnung links: Mathias Sawo 

5"-Refraktor - bei 40-fach und [OIII] eher schwach und klein, rundlich mit diffus auslaufenden Kanten - bei 80-fach und UHC indirekt ebenfalls recht gut sichtbar - ohne Filter keine Chance

12"-Spiegel bei 70-fach und [OIII] direkt sofort erkennbar - der Westen wirkt heller und richtig rund schaut der PN nicht aus - bei 160-fach ist der PN auch ohne Filter sichtbar - mit Filter wirkt der PN nun leicht abgeflacht - nördlich am Nebel kleben zwei schwächere Sterne

21"-Spiegel - bei 80-fach ist eine kleine Nebelscheibe zu sehen - bei 180-fach entsteht  indirekt ein Ringeindruck - bei 360-fach ist der Ring deutlicher zu sehen, auch mit [OIII] und UHC - bei 610-fach ist der ovale Ring gut begrenzt und zeigt einen unruhigen Rand - in guten Momente sind innerhalb des Rings zwei Helligkeitsanstiege (im Norden und Süden) greifbar

Abell 82

Cas

23h45m48s

+57°03'58"

Größe: 1,6' x 1,6'

Gesamthelligkeit: 12m7

Helligk. ZS: 15m0

ein PN mit ungleichmäßiger Ausleuchtung - die Nordwestseite ist etwas heller - bei diesem Nebel sind die Hα-Strukturen ziemlich dominant, im [OIII]-Bereich sind kaum Strukturen zu erkennen

Bild rechts: CCD-Guide - Oliver Schneider

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

5"-Refraktor - oval, sehr schwach, mit eingebettetem Stern - der PN befindet sich südöstlich eines mittelhellen Sterns

12"-Spiegel - bei 70-fach sowie UHC ist der PN schwach auszumachen - leicht helleres Zentrum - [OIII] hilft auch - bei 160-fach und UHC ist nach Osten versetzt ein Stern wahrnehmbar

16"-Spiegel - bei 60-fach  und [OIII] erscheint der Nebel südöstlich eines mittelhellen Sterns leicht elongiert - der Eindruck entsteht vermutlich dadurch, da die NO- und SW-Kanten ziemlich schwach sind - bei 100-fach war die NW-Kante des Nebels definierter, die SO-Kante lief diffuser aus - der PN wirkte damit etwas fächerförmig - ein Stern war inmitten des Nebels erkennbar

Abell 82

Abell 84

Cas

23h47m44s

+51°23'57"

Größe: 2' x 2'

Gesamthelligkeit: 15m8

Helligk. ZS: 18m5

der PN wird gern zu den eher schwächeren Vertretern des Abell-Kataloges gezählt, er ist aber ohne weiteres mit mittleren Öffnungen erreichbar

Bild rechts: Astro-Kooperation - Michael Breite, Stefan Heutz, Wolfgang Ries

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

8"-Spiegel - bei 80-fach und [OIII] rund, relativ groß, gleichmäßig hell - heller Stern im (?) Nebel

12"-Spiegel - bei 140-fach und [OIII] zeigt sich der PN indirekt als diffuse, schwache Aufhellung östlich eines helleren Sterns - weitere Vergrößerungen und auch UHC probiert, aber keine bessere Sichtbarkeit erzielt

18"-Spiegel - bei 120-fach und [OIII] hat der Nebel eine runde bis ovale Grundform - an der Nord- und Südseite wirkt er abgeflacht - der Nebel war am Ost- und Westrand indirekt deutlich heller - an der östlichen Schale, die  heller ist als die im Westen, klebt ein heller Stern - ohne Filter ist nur noch ein sehr schwaches, längliches Glimmen in der Nähe des hellen Sterns zu erkennen - sehr starke Filterwirkung

 

 

Abell 84