7SotP |
Cep |
00h00m00s |
+86°45'40" |
Größe: 240'x 120' |
hellster Stern -- |
Mitglieder -- |
7 Sisters of the Pole - einige 5 mag helle Sterne gut 1° nordwestlich des OS NGC 188 bilden ein plejadenartiges Muster, das größer ist als die Originalkonstellation - die Beobachtung dieses Musters braucht große Gesichtsfelder ab 5° und etwas Gewöhnung, dann aber wirkt es schön
Zeichnung rechts: Sarah Gebauer
bloßes Auge - die fünf hellsten Sterne sind gut mit bloßem Auge auszumachen, für das gesamte Muster reicht es bei fast 6m0 nicht ganz
FG 8x30 - juhu, 8,8° Gesichtsfeld reichen, um das Muster in seiner Gänze zu erfassen - riesig, und schön zusammen im Blickfeld mit dem gut 2° entfernten Diamond Ring (Hrr 1) - die hellsten Sterne lassen das Muster leicht länglich wirken, für die Ähnlichkeit mit M 45 fehlt mir noch ein heller Stern im Südosten - zwischen den helleren Sternen schlängeln sich ein paar schwächere Sternketten von Nordosten nach Südwesten
FG 4x10 - das gesamte plejadenartige Muster ist dicht gefüllt zu sehen mit über einem Dutzend Sternen - zusammen mit Polaris im 10° großen Gesichtsfeld des Fernglases sehr schön eingerahmt - wie auch bei den Plejaden ist nicht ganz klar, welcher Stern der siebte sein soll
FG 8x40 - sehr groß, relativ auffällig - nach kurzem Einsehen ist die Ähnlichkeit zu den Plejaden erkennbar - passt noch recht gut in das 7,5° große Gesichtsfeld
FG 10x50 - das Muster passt nur ganz knapp nicht vollständig in das 6,7° große GF - innerhalb der vier helleren Kastensterne schlängelt sich eine Kette von acht schwächeren Sternen wie eine Schlange
8''-Spiegel - bei 20-fach bzw. 3,25° GF sind die vier Kastensterne gut im Bild, das Muster wirkt allerdings unauffällig
Al J0022.7+5417 |
Cas |
00h22m40s |
+54°17'00" |
Größe: 20' x 10' |
hellster Stern: 8m1 |
Mitglieder: 6 |
Alessi J0022.7+5417 ist eines der "verlorenen Bodeschen Objekte" - Johann Elert Bode (1747- 1826) beschrieb diesen Haufen schon 1777, dann geriet er in Vergessenheit, bis Bruno Alessi ihm um 2000 herum einen Katalognamen in seiner Sammlung von Haufenkandidaten, der "Compilation of Clusterlike Things", gab - dies ist die dritte Mini-Cassiopeia neben Leiter 8 (ebenfalls im Sternbild Cassiopeia) und dem bekannteren Muster Kemble 2 (Draco, auch Kemble 2 ist ein verlorenes Bodesches Objekt!) - der mittlere Stern ES 42 des Mini-W ist ein Doppelstern aus dem Katalog von T. Espin
FG 10x50 - man bleibt zwangsläufig an der Verdichtung hängen, die trotz vieler gleich heller Sterne im Umfeld durch ihre Kompaktheit auffällt - alle Sterne des W sind erkennbar, der nordwestliche Stern ist gerade noch knapp zu sehen
FG 15x70 - eine auffallende, dichte Gruppierung von einem halben Dutzend Sternen, wirkt wie eine kleine Ausgabe von Stock 23
FG 25x80 - im Zentrum des Haufens dominiert eine hübsche Raute aus vier Sternen - der "Beta-Stern" ist von der Raute abgekoppelt, da etwas zu schwach - Alpha-Beta-Gamma haben gute Ähnlichkeit mit der Form in Cas, aber Delta-Epsilon sitzen zu weit westlich - Doppelstern Es 42 nicht getrennt
4"-Refraktor - bei 30-fach ist das W aufgrund der ähnlichen Form gut erkennbar - bei 70-fach wird indirekt der kleine Begleiter von Es 42 sichtbar, er bleibt auch bei 90-fach schwach
5"-Doppelrefraktor - eine hübsche Erscheinung, die zum Verweilen einlädt - die Helligkeitsschwäche des Beta-Sterns ist mit dieser Öffnung kein Thema mehr - der Begleiter von Es 42 leuchtet bei 50-fach als zarter Punkt hervor
12"-Spiegel - bei 40-fach erkennbar, aber nicht markant, weil sich viele ähnlich helle Sterne im Umfeld tummeln - bei 110-fach wird das Himmels-W deutlicher und der Doppelstern Es 42 zeigt sich bereits mit deutlichem Abstand beider Komponenten zueinander
Al J2100.5-0535 |
Aqr |
21h00m34s |
-05°35'24" |
Größe: 27' x 11' |
hellster Stern: 6m5 |
Mitglieder: -- |
bei dieser auffälligen Sternformation entsteht sofort der Eindruck, einen Igel vor sich zu haben, den nach Norden tippelt - der hellste Stern ist das Auge, der zweithellste, bildet die nach Norden gerichtete Nase - östlich zieht sich eine leicht geschwungene Kette von Sternen, im Westen dagegen sind einige unterschiedlich helle Sterne zu erkennen, die mit etwas Phantasie Zickzacklinien bilden, die Stacheln des Igels
Zeichnung unten rechts: Rene Merting
Allys Zopf |
Tau |
03h46m54s |
+23°30'15" |
Größe: 42' x 10' |
hellster Stern: 7m0 |
Mitglieder: 7 |
dieses Sternmuster besteht aus einer Kette von sieben glitzernden Sternen südöstlich von Alcyone - daher Allys Zopf - es ist oft im Gesichtsfeld, wird aber selten beachtet - wer die Plejaden aber schon einmal fotografiert hat, dem springt diese mehrfarbige Kette sehr wohl ins Auge - gut, dass diese Kette endlich einen Namen hat
FG 6x20 - fünf Sterne in einer auffallenden Kette sichtbar, für den sechsten Stern reicht es nicht ganz
FG 6x24 - Allys Zopf ist flüchtig betrachtet als schmaler Nebelstrich zu erkennen - bei genauer Betrachtung ist jeder Stern einzeln zu erkennen
FG 10x50 - die Sternkette ist markant unterhalb der helleren Plejaden-Sterne erkennbar - die Anordnung erinnert an zwei Vogelschwingen
4"-Refraktor - bei 20-fach ist eine geschwungene Kette aus 6 Sternen markant, die nach Süden leicht schwächer werden - die Abstände zwischen den Mitgliedern sind fast gleich, so dass der Eindruck eines Zopfes schön wiedergegeben wird
Backward 5 |
Her |
16h35m57s |
+30°46'33" |
Größe: 20' x 10' |
hellster Stern: 7m1 |
Mitglieder: 15 |
die umgedrehte 5 - der Kastenstern ζ Her macht es einfach, dieses Muster zu finden - gut 1° südwestlich dieses Sterns bilden einige 7 bis 10 mag helle Sterne deutlich eine umgedrehte 5 - ein Refraktor mit Zenitspiegel zeigt die 5 seitenrichtig
Zeichnung rechts: Sarah Gebauer
FG 18x70 - eine schöne Sternspur ähnlich einer altmodischen 2 - die hellsten Sterne stehen an den Enden, dazwischen gut zehn gleich schwache Sterne
4"-Refraktor - bei 20-fach ist das Muster erkennbar, wenn auch noch sehr unauffällig - zu sehen ist eine feine S-Linie mit den hellsten Sternen jeweils an den Enden - auch bei 30-fach wirkt das Muster eher wie ein S, der 5 fehlt ein Stern, der die spitze Ecke oben bilden könnte - bei 50-fach kommt der Anblick der 5 schon näher, der verantwortliche Stern ist nun indirekt sichtbar
8"-Spiegel - bei 40-fach ist die Schlangenlinie wunderschön erkennbar - der schwache Stern, der die obere Ecke der 5 bildet, ist knapp direkt erkennbar - 13 Sterne zähle ich
12"-Spiegel - bei 40-fach fällt das Muster sofort auf und setzt sich schön vom Umfeld ab - die hellsten Sterne bilden die Endpunkte - zwei Sterne zeigen sich besser bei indirektem Sehen - bei höheren Vergrößerungen zeigen sich bis zu 15 Sterne
Bird's Nest |
Cyg |
20h56m20s |
+45°32'00" |
Größe: 23' x 18' |
hellster Stern -- |
Mitglieder -- |
auch Schlegel 1 - es scheint nicht unpassend zu sein, dass im Schwan ein Vogelnest liegt - Bird's Nest wurde 1927 in der amerikanischen Zeitschrift "Popular Astronomy" beschrieben und liegt im nördlichen Teil des Nordamerikanebels NGC 7000 in der Hudson-Bay-Region - dem Deutsch-Amerikaner Udo Schlegel fiel diese von Dunkelnebeln umwölkte Sterneninsel seit 1990 ebenfalls regelmäßig auf, ohne vom Bird’s Nest zu wissen - er taufte sie wegen seiner Lage in Nordamerika auf den Namen "Lady Liberty"
das Muster besteht aus einer kleinen Sternwolke, die von Dunkelnebeln umwallt ist - die hellste Verdichtung im südlichen Teil der Sternwolke ist als NGC 6996 katalogisiert - Barnard 353 bildet südöstlich den dunkelsten Teil des Nestrandes - der Pelikan schaut hierhin, vielleicht ist das sein Nest?
Bild rechts: Udo Schlegel - hier ist der visuell gut nachvollziehbare Dunkelschlauch, der das Nest umgibt, besonders gut zu erkennen
Zeichnung unten: Sarah Gebauer
4"-Refraktor - bei 30-fach auszumachen, aber nur, weil ich es direkt zuvor in 10" deutlich sah
8"-Spiegel - als Orientierung dient eine schöne, gebogene Kette von fünf Sternen südwestlich - ich musste mich erst einsehen … aber dann … bei 25-fach ... kaum zu glauben, ein dunkler, ovaler Schlauch wird sichtbar, das heißt, nicht nur am Rand, sondern auch im Zentrum erkenne ich ebenfalls ein gut abgegrenztes Oval aus schwachen Sternen - südlich an diesem Stern steht ein heller Stern - der Dunkelschlauch ist sehr kurios
10"-Spiegel - bei 50-fach überraschend deutlich, sehr hübsch - warum habe ich es nur nie zuvor in dieser immer wieder besuchten Gegend gesehen?
12"-Spiegel - bei 40-fach das gleiche Spiel wie mit 8", erstmal muss ich mich an die Gegend gewöhnen, Barnard 353 im Osten lokalisieren - wenn die Orientierung passt, erscheint Bird's Nest wie von Geisterhand als ovaler, dunkler Ring, in dessen Innerem viele Sterne funkeln, die Außenbereiche des dunklen Schlauchs werden von einigen hellen Sternen markiert - ein Phänomen
Brosch 1 |
Vir |
12h33m19s |
-00°38'53" |
Größe: 1' x 1' |
hellster Stern: 10m9 |
Mitglieder: 5 |
auch Lorenzin 20 - dieses Sternmuster wird in der amerikanischen Literatur als Diamant bezeichnet - vier Sterne 11. bis 14. Größenklasse sind wie ein perfektes Quadrat angeordnet - der westliche Stern entpuppt sich bei hohen Vergrößerungen als Sternpaar
12"-Spiegel - bei 70-fach wird die Gruppe erkennbar und der nördlichste Stern ist dabei der hellste, die übrigen drei Sterne sind mit etwas Geduld indirekt auszumachen - bei 160-fach sind die Sterne gut getrennt voneinander zu sehen und der westliche Stern zeigt sich indirekt als Sternpaar - ein Sternmuster für Puristen
Calvet 1 |
Cyg |
21h05m40s |
+46°33'00" |
Größe: 30' x 30' |
hellster Stern -- |
Mitglieder -- |
dieses Sternmuster wurde von Cyril Calvet, einem moderneren Amateurastronomen, beschrieben - es zeigt eine lange, gewundene Sternkette, die sehr dem griechischen Buchstaben υ (Ypsilon) ähnelt - das Muster ist leicht aufzufinden, nur knapp 1° südlich des markanten, orangefarbenen Sterns 63 Cyg
FG 10x42 - nicht wirklich da
FG 10x50 - sichtbar, aber kein echtes Fernglasobjekt - das Muster
fällt kaum auf und erscheint eigenartigerweise wie ein Oval, wobei nur der Ost- und der Südrand als leicht neblige Linie sichtbar werden - insgesamt recht schwer, aber hey ...
gesehen
FG 25x80 - deutlich und schön
4"-Refraktor - bei 30-fach schön zusammen mit Webbs Hufeisen in einem Gesichtsfeld - gut zwei Dutzend Sterne bilden eine doppelte Berg- und Tallinie, verbunden durch einen Bogen im Osten - der Westen bleibt assoziationsfrei heute
8"-Spiegel - bei 25-fach ist eindeutig eine fein geschwungene, verbeulte, U-förmige Linie zu erkennen, zusammen mit Leiter 2 sehr auffällig - gut zwei Dutzend Sterne beteiligen sich an diesem schönen Muster - am südwestlichen Ende ist ein hellerer Doppelstern sichtbar
12"-Spiegel - bei 40-fach zeigt sich das Muster zusammen mit Webbs Hufeisen im GF, aber es ist doppelt so groß und erstaunlich gut sichtbar in diesem Meer aus Sternen - es sieht aus wie ein leicht verbogenes U, die Enden sind nach Süden verbogen - wäre das U zu einem Kreis geschlossen, würde es aussehen wie einer dieser Stapelchips - im südlichen Teil ist ein hellerer, farbiger Stern auffällig
Canali 1 |
Crv |
12h35m53s |
-12°01'36" |
Größe: 7' x 7' |
hellster Stern: 6m6 |
Mitglieder: 6 |
das Muster steht nur gut 1° südwestlich von M 104, der Sombrerogalaxie - sechs überwiegend gelblich leuchtende Sterne bilden ein kompaktes, auffallend geometrisches Doppelmuster - ein größeres, gleichseitiges Dreieck wird von zwei 6m6 und einem 9m7 hellen Stern gebildet, ein weiteres, viel kleineres Dreieck von zwei 7m9 Sternen und einem 10m9 Stern - diese schmiegen sich etwas nach Westen versetzt innerhalb des großen Dreiecks aneinander - die beiden etwa gleich hellen Sterne des inneren Dreiecks bilden den Doppelstern Struve 1659 - heute gebräuchlich ist der Name "Star Gate", er wurde in den 1980er Jahren von John Wagner in Texas geprägt - der Katalogname ist vom Amerikaner Eric G. Canali - allerdings schrieb der britische Reverend T. Webb hierzu schon in den 1880er Jahren: "... Dembowski weist darauf hin, dass dieser dreieckige Dreifachstern innerhalb eines weiteren Dreiecks aus Feldsternen steht" - das Muster ist den Europäern also schon mindestens hundert Jahre vor seiner Veröffentlichung durch die Amerikaner bekannt gewesen
Zeichnung rechts: Mathias Sawo mit 10" und 125-facher Vergrößerung
FG 18x70 - die drei äußeren Sterne sind einfach erkennbar, die nördliche ist schwach - vom inneren Dreieck gehen auf Anhieb auch die beiden helleren Sterne, für die schwächere, dritte Komponente im Osten braucht es Zeit, dann wird sie sichtbar
5"-Refraktor - Himmel diesig und 1/3 Mond - bei 20-fach halbwegs auffallend - bei 40-fach ist dann auch der schwächste Stern zu sehen und das Star Gate als solches gut erkennbar
12"-Spiegel - bei 70-fach ist das Muster auffällig, jedes Dreieck besitzt einen schwächeren Stern - das innere Dreieck wirkt nicht wirklich gleichseitig, aber das Muster ist trotzdem lohnenswert
Cheshire Cat |
Aur |
05h29m07s |
+35°20'00" |
Größe: 80' x 40' |
hellster Stern: 4m7 |
Mitglieder -- |
oder auch Carol's Smiley - ein schönes FG-Objekt - rund 30' südlich von M 38 gibt es eine Gruppierung von Sternen, die mit etwas Fantasie das lächelnde Gesicht der Cheshire-Katze von Alice im Wunderland ergeben - Ben Cacace stieß im Jahr 2002 auf dieses Sternmuster mit 8 Sternen 5. bis 7. Größenklasse, von denen zwei die Augen und die sechs anderen den gebogenen, breiten Mund bilden - der Veränderliche LY Aur ist der östliche Mundwinkel des Grinsens
FG 10x42 - in voller Schönheit mit M 38 als glühende, rechte Backe des Gesichts und schön zusammen mit Flying Minnow im Gesichtsfeld
FG 10x50 - das Muster ist auffallend, das Gesicht hat sogar eine kleine, ziemlich tief nach Südwesten verschoben liegende Nase, nämlich ein Sternbogen aus vier 8 bis 9 mag hellen Sternen - ohne diese Nase wirkt das Muster allerdings schöner
FG 18x70 - ein echter Hingucker - das nördliche Auge strahlt in einem klaren Orange, auch das zweite Auge zeigt ein wenig Farbe - das Grinsen der Katze zeichnet sich deutlich durch das üppige, mit vielen schwächeren Sternen besetzte Sternumfeld - ich habe das Gefühl, der ganze Mund ist beschmaddert, so viele Lichtpünktchen wabern und wimmeln um die helleren Sterne des lächelnden Mundes
FG 25x80 - hier wird der gelborange Stern φ Aur (Phi Aurigae) in der Mundlinie markant, ein fauler Zahn?
8"-Spiegel - das Gesicht gewinnt noch mehr Details: unter dem rechten Auge glüht der offene Sternhaufen NGC 1907, weint das Auge? - hängt das mit der glühenden Backe zusammen, oder mit dem faulen Zahn? - dicht an φ Aur glüht der Emissionsnebel IC 417, ja, der Zahn ist faul!
12"-Spiegel - bei 40-fach passen alle Sterne gerade so ins Gesichtsfeld - aufgrund der Dobsonsicht steht das Gesicht auf dem Kopf - mit dem FG oder einem kleinen Refraktor ist das Muster sicher eindrucksvoller
Collinder 21 |
Tri |
01h50m10s |
+27°06'54" |
Größe: 6' x 6' |
hellster Stern: 7m7 |
Mitglieder: 11 |
auch Putter Cluster - kein Offener Sternhaufen, sondern ein reines Sternmuster, wie einige der Objekte auch im mittlerweile 100 Jahre alten Collinder-Katalog - dem Schläger fehlt allerdings der
Stiel - das Muster enthält Sterne mit Helligkeiten zwischen der 8. und 11. Größenklasse
Zeichnung unten: René Merting
8"-Spiegel - bereits bei 20-fach ist ein schöner, von Sternen gebildeter Halbkreis zu erkennen - bei 40-fach zeigen sich sieben Sterne, wobei einer schon als Pärchen erkennbar ist
Collinder 399 |
Vul |
19h25m24s |
+20°10'48" |
Größe: 60' x 30' |
hellster Stern: 5m3 |
Mitglieder: 10 |
der Kleiderbügelhaufen ist wohl das berühmteste Sternmuster - im alten Sternbild Vulpecula et Anser (Fuchs und Gans) stellt diese Verdichtung die Gans im Maul des Fuchses dar - beim
Stern α Vul gut 4° nördlich des Haufens senkt der Fuchs seine Zähne in den Hals der glücklosen Gans
Bild oben: Mario Richter
bloßes Auge - indirekt als diffuses Wölkchen erkennbar
Kleinstfernglas 2x - der Kleiderbügel ist bereits wunderbar zu sehen - der Hakenbogen ist gut erkennbar, die Stange ist mitunter nur indirekt vollständig, das östliche bereitet etwas Schwierigkeiten
FG 8x40 - wunderschönes Fernglasobjekt - der Kleiderbügel kommt richtig zur Geltung
FG 10x50 - sechs gleich helle Sterne bilden den Bügel und je nach Sicht fünf oder sechs Sterne den Haken
3"-Refraktor - bei 30-fach werden schon jede Menge schwächere Sterne im Umfeld mit sichtbar
8"-Spiegel - auffällig - einige hellere Sterne bilden die typische Form eines Kleiderbügels
DoDz 11 |
Cyg |
20h51m05s |
+35°51'30" |
Größe: 10' x 10' |
hellster Stern: 9m5 |
Mitglieder: 12 |
Dolidze-Dzimselejsvili 11 - visuell ist dieser Sternhaufen nicht uninteressant - er hat die Form eines X, welches aus Sternen mit Helligkeiten zwischen 9m5 und 12m0 gebildet wird - eine weitere Linie aus vier gleichfarbigen und gleich hellen Sternen führt aus diesem X nach Norden
Bild rechts: CCD-Guide - Herbert Walter
Sucher 15x60 - im NW-SO-verlaufenden Balken des X sind fünf Sterne zu sehen, im anderen Balken ist der SW-Teil nicht zu sehen, die Figur somit nicht ganz vollständig
4"-Refraktor - bei 30-fach ist indirekt der SO-NW-verlaufende Strich vom X auffällig, der NO-SW-Strich ist noch nicht eindeutig und zeigt sich im SW am schwächsten - bei 70-fach wird die Sache eindeutiger, das X zeigt sich in voller Pracht, die vier Stielsterne sind indirekt erkennbar
6"-Spiegel - bei 80-fach ist die X-Figur noch etwas schwach, bei 140-fach wird sie jedoch richtig interessant im Gesichtsfeld von 0.6° - auch der Stiel hebt sich gut ab
12"-Spiegel - bei Aufsuchvergrößerung 40-fach auf der Suche nach dem PN CRL 2688 vom Stern λ Cyg ausgehend sind wir auf dieses X gestoßen - es hob sich dabei so gut vom Umfeld ab, dass wir wie gebannt an dieser Verdichtung hängen blieben - eine weitere Linie aus vier gleich hellen Sternen führt aus diesem X nach Norden - "X am Stiel" halten wir für passend
Egberts Keil |
Tau |
03h30m16s |
+30°02'28" |
Größe: 20' x 14' |
hellster Stern: 7m5 |
Mitglieder: 10 |
Beim Aufsuchen des Doppelsterns Struve 379 im Grenzgebiet Widder-Stier stieß der deutsche Amateurastronom Egbert Romich im Jahre 2020 mit seinem 10-Zöller auf dieses Muster - zwei auffällige Linien von Sternen 11. Magnitude umrahmen einen zentralen Stern (HD 21611), der 7 mag hell strahlt - ein Abstecher zu Struve 379 ist ebenfalls lohnenswert, da es sich um ein visuell attraktives, sehr gleichmäßiges physikalisches Paar handelt (RA 03h22m52s, DEC +29°49'06", Winkelabstand 10,4", 8m6/8m8, PA 101°)
7"-Spiegel - bei 110-fach muss ich das Muster gar nicht lange suchen, beim Schwenken in die Gegend ist es sofort auffällig - das Gesichtsfeld von 0,6° ist noch günstig, bei engeren Gesichtsfeldern würde die Einrahmung langsam fehlen - an der Ostflanke stehen fünf Sterne in sehr gleichmäßigen Abständen in einer zart-welligen, fast genau Nord-Süd stehenden Linie - an der südwestlichen Flanke steht eine Linie von vier Sternen, die in ästhetischem Bezug zum zentralen 7m5 Stern HD 21611 stehen - mir scheint diese 4er-Reihe leicht konkav zu HD 21611 zu sein, was den ästhetischen Reiz noch erhöht
Elosser 1 |
Ori |
04h50m54s |
+07°36'58" |
Größe: 6' x 2,5' |
hellster Stern: 8m3 |
Mitglieder: 6 |
ein vom US-amerikanischen Amateur David Elosser in den 1980/90ern als „like an old-fashioned rocket ship“ beschriebenes Sternmuster - damit ist ein Raumschiff in altmodischer Karikaturform mit dreieckigem Kopf und gespreiztem Fuß gemeint - die Figur besteht aus zwei gleichschenkligen Dreiecken – das Raumschiff fliegt von Ost nach West - die im isDSA gezeigte Kreismarkierung von Elo 1 sitzt zu weit nördlich und ist unserer Ansicht nach zu groß - nur die drei Sterne dicht am südlichen Rand des Kreises gehören zum Raumschiff
Zeichnung unten: Sarah Gebauer
FG 8x30 - als kompakte, längliche, neblige Sternverdichtung erkennbar - auffällig im Sternumfeld - die 8-fache Vergrößerung reicht natürlich bei weitem nicht zur Mustererkennung
FG 16x70 - auf den ersten Blick sind das kleine Dreieck als nebliger Knoten sowie der helle Stern des großen Dreieckes erkennbar - indirekt werden vom großen Dreieck die beiden schwachen Sterne sichtbar, der östliche Stern des kleinen Dreiecks entzieht sich meinen Blicken - die Konstellation ist auffällig, ich kann aber noch nichts mit ihr anfangen in Richtung der gedachten Assoziation
FG 18x80 - im Dreieck des Raumschiffkopfes sind die beiden Basissterne deutlich, der Stern an der Raumschiffspitze schimmert schwach - die zwei Sterne am Fuß des Raumschiffs sind nicht auszumachen
FG 40x80 - beide Dreiecke sind deutlich - eine sehr harmonische Figur, die durch den hellen (mir leicht orange erscheinenden) Stern in der Mitte zusammengehalten wird - die auf Fotos zu sehenden Sterne innerhalb beider Dreiecke fallen nicht auf, stören somit überhaupt nicht
4"-Refraktor - bei 30-fach zeigen sich die drei Sterne des kleinen, westlichen Dreiecks etwa gleich hell, beim großen Dreieck ist der westliche Stern deutlich heller, die Triebwerke haben wohl noch nicht gezündet - beide Dreiecke stehen in gleichem Positionswinkel, fallen aber noch nicht besonders im Umfeld auf - mit dem nördlichen Sternbogen, der aus sechs unterschiedlich hellen Sternen gebildet wird, erinnert die Szenerie ein wenig an den Putter Cluster Collinder 21 im Sternbild Triangulum - bei 70-fach und 110-fach reduzieren sich die Helligkeitsunterschiede und die Vorstellung eines "old fashioned rocket ship" fällt mir leichter
Ferrero 20 |
Hya |
14h05m05s |
-27°47'59" |
Größe: 7' x 2,5' |
hellster Stern: 10m3 |
Mitglieder: 9 |
Ferrero´s Cascade - eine Kaskade mit einigen 11 mag hellen Sternen, für uns sieht das mehr nach einem Würmchen aus
Zeichnung unten: Mathias Sawo
Ferrero 27 |
Dra |
15h57m59s |
+62°23'56" |
Größe: 1,7' x 0,5' |
hellster Stern: 11m7 |
Mitglieder: 6 |
Der Ring der Nibelungen, vom Drachen Fafnir bewacht - um 2010 vom französischen Amateurastronomen Laurent Ferrero entdeckt - gut 47' westlich liegt die Galaxie NGC 6015 mit einer ganz ähnlichen Ausdehnung, Helligkeit und Orientierung im Raum wie Ferrero 27 - die zwei Objekte bilden ein reizvolles Kontrastprogramm für mittlere Teleskope
Zeichnungen unten: Mathias Sawo, Sarah Gebauer und Rene Merting
8"-Spiegel - bei 40-fach als kleine Verdichtung erkennbar, bei der zwei Sterne herausstechen - von diesen Sternen ausgehend, zieht sich die Verdichtung leicht nebelig nach NO - bei 60-fach wird indirekt nordöstlich ein Stern sichtbar und das Muster wirkt jetzt stark länglich - im Südwesten zieht vom westlichen, hellen Stern ausgehend ein Wurmfortsatz nach Norden, aus dem immer wieder zwei schwache Sterne herausblitzen - bei 130-fach hat das Muster starke Ähnlichkeit mit Leiter 12, das halbe Herz in der Leier - bei 240-fach wird indirekt an der Ostflanke (leicht außerhalb der gedachten Linie der beiden hellen Sterne) blickweise ganz schwach ein sechster Stern sichtbar
11''-Spiegel - eine besonders schwache, spitz-ovale Verdichtung, die sich bei 250-fach in fünf sichtbare Einzelsterne aufspaltet, die unterschiedlich hell, jedoch alle eher schwach erscheinen
Fish Hook |
Sct |
18h43m00s |
-07°04'40" |
Größe: 120' x 60' |
hellster Stern -- |
Mitglieder -- |
das Sternmuster beginnt 1° westlich von M 11 - es ist im isDSA zwar nicht verzeichnet, aber an der betreffenden Stelle ist eine Sternkette verschieden heller Sterne zu erkennen, die sehr offensichtlich einem Angelhaken oder einem J ähnelt
Bild rechts: Markus Blauensteiner/CCD-Guide
Zeichnung unten: René Merting
FG 10x35 - im 7° großen Gesichtsfeld wunderschön zusammen mit M 11 östlich und B 103 westlich zu erkennen - die Gegend wirkt wahnsinnig strukturiert - der Fischhaken bildet mit zwei hellen Sternen westlich und M 11 den großen Buchstaben J, solche Assoziationen offenbaren sich vermutlich nur in kleinen Ferngläsern mit großen Gesichtsfeldern
FG 10x50 - westlich am Rand der Schildwolke ist eine schöne Sternkette erkennbar, die von NO nach SW verläuft und im Süden einen Bogen nach Osten beschreibt - im nördlichen Bereich des Hakens zeigen sich häufig Sternpärchen - das Muster ist visuell viel auffälliger als auf dem Foto rechts
FG 16x70 - das SM ist sehr auffällig und passt wunderbar zusammen mit M 11 ins Gesichtsfeld - eine Sternspur dominiert den geraden Teil und scheint sich wie Weihnachtsbaumschmuck um eine nicht sichtbare Achse zu winden, der Bogen wird von einigen schwächeren Sternen vollendet
12"-Spiegel - bei 40-fach ist das Gesichtsfeld von 1,9° schon zu klein, aber man kann den Haken schön abfahren - die Mitglieder des Hakens heben sich deutlich vom sternreichen Umfeld ab
Flying Minnow |
Aur |
05h19m00s |
+33°40'00" |
Größe: 60' x 45' |
hellster Stern: 4m5 |
Mitglieder -- |
Fliegendes Fischchen - das Sternmuster ist ein Teil des als Melotte 31 bekannten Offenen Sternhaufens, der sich über mehr als 2° erstreckt - das Muster wird gebildet von einer Gruppe aus fünf hellen Sternen (einschließlich 18 Aur und 19 Aur) und einigen schwächeren Mitgliedern, die ein knappes Grad im Sternbild Auriga überspannen - es liegt zwischen dem Flaming Star Nebula IC 410 und Tadpole Nebula IC 405
Zeichnungen unten: Sarah Gebauer und Rene Merting
bloßes Auge - eine strichförmige Verdichtung ist auszumachen - der Stern 16 Aur am Flossenende des Fischchens ist der hellste Stern innerhalb des Auriga-Fünfecks - merkwürdig, dass er keinen Bayer-Buchstaben erhielt, er ist heller als die zwei Bayer-Sterne φ und χ Aur innerhalb des Fünfecks!
FG 10x42 - alle wesentlichen Sterne sind da, sehr schön zusammen mit der Cheshire Cat - 16 Aur prachtvoll farbig - der offene Haufen NGC 1893 fängt unter dem Bauch des Fischchens an, zu glitzern, das ist wohl das Wasser, aus dem er sprang
4"-Refraktor - Stadthimmel - das fliegende Fischlein ist schon bei 20-fach ganz deutlich und hell zu sehen und beinhaltet den sehr engen DS STF 666, das Bild im Refraktor ist um Einiges strahlender als im 6''-Spiegel
4"-Refraktor - bei 20-fach zeigt sich ein schöner Sternbogen mit jeweils zwei Sternpaaren und dem hellsten Stern im Süden, wie ein Fisch, der kopfüber zurück ins Wasser taucht - mit dem schwächeren Stern im Südosten ergibt sich ein schöner, zweireihiger Sternbogen
French 1 |
Del |
21h07m22s |
+16°20'00" |
Größe: 13' x 13' |
hellster Stern: 8m0 |
Mitglieder: 12 |
das Sternmuster wurde 1997 von der bekannten Autorin Sue French entdeckt und beschrieben - der Status ist aber nicht genau bekannt, denn die hellsten Mitglieder haben eine gemeinsame Bewegungsrichtung - eine weitere Bezeichnung ist "Toadstool" (dt. Krötenstuhl, Bezeichnung für größere, meist giftige Blätterpilze) - am Stamm des Pilzes befindet sich noch die Galaxie NGC 7025 - wir haben sie liebevoll "Fußpilzgalaxie" getauft ;-)
Bild oben: Stathis Kafalis
Zeichnungen unten: Mathias Sawo (2x) und Sarah Gebauer
FG 10x50 - zunächst sieht man einen nebligen Knoten - mit etwas Geduld sind die beiden Fußsterne und drei Hutsterne sichtbar und man kann das SM bereits erahnen
FG 16x70 - die Sternansammlung fällt nicht zwingend auf im Sternumfeld - genauer betrachtet sind alle figurgebenden Sterne wunderbar erkennbar - einzig die Lamellen auf der westlichen Seite sind unterrepräsentiert
4"-Refraktor - bei 30-fach sind im Stiel drei und im Hut sechs Sterne erkennbar - bei 50-fach wird das Muster deutlicher und mehr Sterne treten hervor - während der Beobachtung flog ein Satellit durch das GF und trennte Hut und Stiel sauber voneinander
5"-Refraktor - bei 20-fach wundervoller Anblick mit schön geschwungenem Hut - NGC 7025 ist als kaum kondensierte, ovale Aufhellung direkt an einem mittelhellen Stern zu erkennen, indirekt gut sichtbar
8"-Spiegel - bei 90-fach ist die Sternansammlung eindrucksvoll - sieben Sterne bilden den Pilzkopf, der nach Westen zeigt, und fünf Sterne den Fuß
12"-Spiegel - bei 70-fach eine sehr schöne, auffällige Sterngruppe, die in der Tat einem Pilz sehr ähnlich sieht - ein klare Empfehlung, da relativ einfach zu finden, auffällig und auch gut für kleine Teleskope geeignet
French 3 |
Vul |
19h43m15s |
+21°12'57" |
Größe: 2,2' x 1' |
hellster Stern: 13m0 |
Mitglieder: 7 |
bei der Suche nach dem Sternhaufen Czernik 40 (King 27) stößt man unweigerlich auf diese Sternverdichtung - die Mitglieder bilden ein verzerrtes Kreuz, das genau auf den unmittelbar südwestlich liegenden Sternhaufen zeigt - ob Sue French etwas mit diesem Muster assoziiert hat oder nur bei der Suche nach Sternansammlungen darauf gestoßen ist, ist nicht bekannt - solange die Mitgliedssterne aber nicht richtig aufgelöst werden können, wirkt das Ganze wie eine Rakete
12"-Spiegel - bei 70-fach ist ein länglicher, ostwestlich verlaufender Schimmer erkennbar, indirekt werden drei Sterne sichtbar - im Osten wirkt der Schimmer breiter - bei 110-fach sind alle sieben beteiligten Sterne aufgelöst
Gebauer 1 |
Cep |
22h01m00s |
+62°57'00" |
Größe: 100' x 45' |
hellster Stern: 5m0 |
Mitglieder: 8 |
Sarahs goldenes Blatt - ein im Mai 2023 von Sarah Gebauer neu entdecktes Sternmuster um den Veränderlichen VV Cephei, das die Form eines lanzettliches Blattes mit goldener Spitze zeigt - es ist beinahe verwunderlich, dass diese markante Anordnung bisher unerkannt blieb, wimmelt es doch in dieser Gegend nur so von schönen Sternansammlungen
Zeichnungen: Sarah Gebauer und René Merting
4''-Refraktor - VV Cephei stellt für mich bei 20-fach die nördliche Spitze eines lanzettlichen Blattes dar, das sich über 18 und 20 bis zu 19 Cephei als südöstliche Blattspitze zieht - die schwächeren, fein gesprenkelten Sterne erinnern an filigrane Blattäderchen - VV selbst strahlt in einem sehr warmen, kupfernen Orange, ein sehr einladender, schöner Farbton
Gebauer 2 |
Dra |
18h27m43s |
+73°43'36" |
Größe: 10' x 3' |
hellster Stern: 10m1 |
Mitglieder: 18 |
"Der Füsch" - ein im September 2023 von Sarah Gebauer entdecktes Sternmuster - die Sternverdichtung fiel zunächst in einer Online-Sternkarte auf und wurde anschließend mit 10'' und 12'' visuell beobachtet - der spontane Eindruck eines Fisches wurde auf dem HTT 2023 von einigen Beobachtern bestätigt, das Sternmuster wurde dann den regionalen, phonetischen Eigenheiten entsprechend "der Füsch" getauft
Zeichnung links: Sarah Gebauer
4"-Refraktor - Stadthimmel - bei 80-facher Vergrößerung ist der Füsch nur teilweise zu sehen, die beiden hellsten Sterne im Süden sowie vier Sterne des Bauches - bei 130-fach kommen sowohl direkt als auch indirekt noch einige "brauchbare" Sternchen des Tieres dazu - für einen Fisch braucht es dann doch mehr Öffnung
10''-Spiegel - Stadthimmel - mit mehr Öffnung und 40-facher Vergrößerung sind direkt die vier Körpersterne, die ein flaches Dreieck bilden, zu sehen - alle formgebenden Sterne zeigen sich schließlich bei 160-facher Vergrößerung - das Muster gleicht einem Fisch mit einer dreieckigen Schwanzflosse - die Namensgebung wird nicht lange auf sich warten lassen
Gebauer 3 |
Aql |
19h33m00s |
+11°50'00" |
Größe: 3' x 3' |
hellster Stern: 9m9 |
Mitglieder: ca. 15 |
Sarahs Schmetterling auf Messers Schneide - ein im September 2023 von Sarah Gebauer entdecktes Sternmuster - im selben Gesichtsfeld wie das Sternmuster Leiter 5 (das glimmende Schwert) fallen nordwestlich zwei zueinander gebogene, feine Sternketten auf, die sofort an einen Schmetterling erinnern - mit etwas Fantasie lässt sich auch ein Fühler erahnen
Zeichnungen unten: Sarah Gebauer und Rene Merting
12''-Spiegel - der Schmetterling fällt in diesem Gesichtsfeld trotz zwei weiterer Sternmuster (Leiter 5 und die Würfel-Sechs mit dem etwas umständlichen Namen Al J1933.7+1147) sofort auf, er wirkt so fein gebogen und filigran - bei längerem Betrachten mit 140-facher Vergrößerung tauchen auch indirekt immer mehr Sternchen auf, die den südlichen Flügel deutlich verlängern - wundervoll, wie viel auf so einem kleinen Fleckchen Weltallanblick los sein kann
Gebauer 4 |
Cyg |
20h04m30s |
+38°14'00" |
Größe: 20' x 20' |
hellster Stern: 7m4 |
Mitglieder: ca. 25 |
Der Apfel - bei der Beobachtung des wunderschön farbigen Doppelstern HJ 1470 fiel Sarah die großflächige Sternumgebung besonders auf - die vielen, in Zweiergrüppchen angeordneten Sterne formen den Umriss eines sommerlichen Apfels, der auch im Herbst noch wunderbar zu genießen ist
unsere Nachrecherchen haben ergeben, dass Sarah nicht die Einzige ist, der diese Region so schön ins Auge gefallen ist - als erster wurde Glenn Chaple Mitte der 1970er Jahre auf diese Region aufmerksam und beschrieb dort einen Bogen aus einigen weiteren Zweiersternen im Umfeld von HJ 1470 /(also der nordwestliche Teil des Musters), dieser Bogen erhielt den Namen "Chaple's Arc" von John Pazmino während einer Nachbeobachtung - Anfang der 1990er Jahre beschrieb Kim Hyatt aus Utah erstmals den gesamten Ring, sicherlich der Beobachtung mit größerer Öffnung als noch zu Glenns Zeiten geschuldet, von ihr stammt die Bezeichnung "Fairy Ring"
Zeichnungen unten: Sarah Gebauer und René Merting
Glahns Peitsche |
Cas |
23h24m45s |
+58°05'10" |
Größe: 3,6' x 1' |
hellster Stern: 11m0 |
Mitglieder 9 |
Erstbeschreibung 2022 durch Uwe Glahn - bei seiner Suche nach dem Planetarischen Nebel Hubble 12 stieß Uwe gut 13' südwestlich des PN auf eine auffällige Gruppe von Sternen den Stern GSC 04007-00211 - dieses kleine, feine Muster wird gebildet aus neun Sternen, die sich in einem formvollendet, geschwungenen Bogen präsentieren, der einer mit etwas Phantasie einer Peitsche ähnelt - kurioserweise nimmt die Sternhelligkeit in diesem Bogen von Süden ausgehend von 11 mag bis zum achten Stern in der Reihe kontinuierlich bis auf 16.5 mag ab, der letzte Stern im Norden ist dann mit 15.5 mag wieder etwas heller - ein Muster geeignet vor allem für mittlere und größere Optiken
Zeichnung rechts: Uwe Glahn mit 27" und 293-facher Vergrößerung
10''-Spiegel - die Peitsche ist von NGC 7789 aus gut zu finden - bei 40-fach ist sie schon als winzig kleiner, filigraner, heller Minibogen erkennbar - bei 100-fach sind sowohl die Peitsche als auch der benachbarte Bogen zu sehen, insgesamt zeigt die Peitsche etwa fünf Sterne, zwei davon können direkt und dauerhaft gehalten werden, die übrigen verschwimmen seeingbedingt immer wieder; die Peitschenform ist dennoch klar erkennbar
12"-Spiegel - Vorstadthimmel - bei 30-fach fallen drei Sterne mit leicht nebliger Unterlegung auf, die nach Norden zu immer schwächer wird, wie eine Mini-Augenbraue - bei 70-fach zieht sich die Peitsche richtig schön lang und fünf Sterne kann ich ausmachen, die Abstände zwischen den Sternen werden nach Norden kürzer - indirekt wirkt der Bogen deutlich länger - nun zeigt sich der kleinere südliche Bogen ganz schwach - bei 144-fach kommt noch ein sechster Stern hinzu, der etwas mehr Abstand zu seinem Vorgänger hat - der kleinere Bogen ist nun indirekt gut erkennbar, er zeigt vier schwächere Sterne und ist längst nicht so ausgeprägt, wie die Peitsche - bei 240-fach aufgrund des schlechten Seeings keine neuen Erkenntnisse
Greg's 3 |
Leo |
09h38m20s |
+15°17'39" |
Größe: 16' x 12' |
hellster Stern: 7m7 |
Mitglieder 10 |
eine bemerkenswert deutliche 3, gebildet aus Sternen 8. bis 12. Größenklasse - das Muster wurde 2013 von Greg Parker entdeckt
Zeichnung unten: Sarah Gebauer
FG 10x32 - grenzwertig - drei Sterne sind direkt erkennbar, zwei indirekt - die Stelle wirkt insgesamt etwas aufgehellt, mehr ist nicht drin
FG 12x42 - auf den ersten Blick sind fünf Sterne erkennbar, vier davon sind wie ein Parallelogramm angeordnet - mit etwas Geduld zeigen sich noch zwei schwächere Sterne - so lässt sich die 3 einigermaßen nachvollziehen, aber schön ist anders
FG 10x50 - direkt besehen sind fünf Sterne sichtbar, indirekt kommen noch zwei schwächere Sterne hinzu, die das Bild halbwegs komplettieren - nur das Wissen um das Muster macht es mit dieser Öffnung halbwegs eingänglich
FG 18x70 - die Figur ist sofort erkennbar und wird gebildet aus zehn unterschiedlich hellen Sternen - der hellste Stern sitzt westlich im unteren Bogen der 3 - auffällig und eigentlich noch ein kleines bisschen schöner als der Sailboat Cluster (Harrington 6) im Sternbild LMi
12"-Spiegel - in Aufsuchvergrößerung 40-fach ist das Muster sofort sehr gut erkennbar und wird aus zwei helleren und sieben schwächeren, recht gleich hellen Sternen gebildet - bei 70-fach passt das Muster noch immer schön in das GF und ein Stern im Südosten entpuppt sich als doppeltes Lottchen - da das Muster im Spiegel auf dem Kopf steht, kommt mir eine andere Figur in den Sinn - die Kontur wirkt wie der Schatten einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielfigur - die Älteren unter uns erinnern sich sicher