JHZG |
Peg |
21h30m50s |
+12°10'08" |
Größe: 60' x 30' |
hellster Stern: 6m1 |
Mitglieder -- |
Jimi Hendrix' zerbrochene Gitarre - direkt östlich von M 15 bilden fünf Sterne mit Helligkeiten zwischen der 6. und 9. Größenklasse den Korpus der Gitarre - eine gebogene Sternkette von 8m6 bis 10m1 hellen Sternen, die erst nach Süden und dann Südosten zeigt, bildet Hals und Kopf der Gitarre
einen Tick realer wirkt sie, wenn man sie sich dreidimensional vorstellt, der Hals ist dabei nach hinten zerbrochen - schade eigentlich
Zeichnung rechts: Sarah Gebauer
FG 10x50 - das Muster erschließt sich recht schnell - sechs Sterne bilden den Gitarrenkorpus - die Sterne des Halses sind mitunter nur indirekt erkennbar - die Sterne, die den Kopf bilden, strahlen mich direkt an - es sieht so aus, als ob die Gitarre an M 15 zerschlagen wurde
FG 15x56 - die Gitarre scheint an M 15 zerschellt zu sein, sie ist viel kleiner als vermutet - der hellste Stern bildet mit drei anderen Sternen den Korpus - der Hals wirkt zertrümmert - auffällig sind zwei hellere Sterne im Südosten
FG 18x70 - ich habe sofort das Bild einer Gitarre im Kopf, die an M 15 zerschellt ist - am auffälligsten sind vier helle Sterne östlich von M 15, die den Korpus bilden - der Hals, bestehend aus vielen, schwächeren Sternen, macht einen deutlich zerbrochenen Eindruck - südöstlich bilden zwei wieder etwas hellere Sterne den Abschluss des Musters
4''-Refraktor - bei 20-fach sind alle Sterne des Musters gut zu erfassen, die Gitarre hat ausreichend Luft zum Atmen im GF (4,25°) - bei 50-fach und 1,7° GF ist die Gitarre zusammen mit M 15 eine Augenweide - der Hals sieht regelrecht zersplittert aus
12"-Spiegel - bei 50-fach und einem GF von 1,3° passt die Gitarre gerade so ins Bild und alle beteiligten Sterne sind gut zu erkennen
Kemble 1 |
Cam |
03h59m31s |
+63°15'37" |
Größe: 180' x 15' |
hellster Stern: 10m0 |
Mitglieder -- |
Kembles Kaskade - eines der schönsten Sternmuster - es wurde 1980 vom kanadischen Mönch Lucian J. Kemble entdeckt - eine lange Kette von etwa 20 Sternen 7. bis 10. Größenklasse, die sich wie ein Wasserfall von Nordwesten her zum Offenen Sternhaufen NGC 1502 hinunterstürzen - in der Mitte sticht ein 5 mag heller Stern hervor
Zeichnung links: René Merting
bloßes Auge - die Kette ist schon schemenhaft als länglicher, nebliger Fleck auszumachen, NGC 1502 natürlich noch nicht
FG 8x30 - endlich einmal richtig toll erkannt und in Ruhe beobachtet, die Kaskade ist besonders lang, strahlt ungefähr mittig mit einem sehr hellen Stern, in beide Richtungen entfalten sich noch viele, schwache Sterne auf einer geschwungenen Linie; am unteren, östlichen Ende leuchten noch einmal zwei deutlich hellere Sterne auf, sehr schön!
FG 10x50 - das SM passt wunderbar zusammen mit dem OS NGC 1502 ins Gesichtsfeld - eine sehr schön anzusehende Sternkette, die rd. 3° lang ist und sich gut vom Sternumfeld abhebt
3"-Refraktor - Vollmondhimmel - bei 29-fach muss ich Kembles Kaskade abfahren, wie ungewohnt das ist nach vielen Beobachtungen mit Ferngläsern - die Sterne südöstlich des hellsten Sterns wirken wie eine gewundene, flache Linie - nordwestlich des hellen Sterns sind die Kaskadensterne heller und breiter gefächert angeordnet
4"-Refraktor - bei 25-fach reicht das 2,9° große Gesichtsfeld kaum - die Kaskade ist nach Westen leicht aufgewölbt, währen die Ostseite flacher wirkt
8"-Spiegel - ausgehend von einem 5m0 hellen Stern befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten zwei Sternketten aus schwächeren Sternen - hellere Sterne bilden dabei noch eine weitere, weit ausgedehnte Sternkette, die sich weit über 2° ausdehnt - eher ein Fernglasobjekt
Kemble 2 |
Dra |
18h35m35s |
+72°23'56" |
Größe: 20' x 10' |
hellster Stern: 6m1 |
Mitglieder -- |
kleine Kassiopeia - einige hellere Sterne 6. bis 9. Größenklasse bilden diese bemerkenswert ähnliche W-Gestalt
Zeichnung rechts: Sarah Gebauer
Zeichnung unten: René Merting
FG 8x40 - relativ auffällige Sterngruppe, wobei drei hellere Sterne in Form eines gleichschenkligen Dreiecks am ehesten auffallen - insgesamt waren sechs Sterne einfach zu sehen - auf die kleine Kassiopeia habe ich allerdings nicht geachtet
FG 10x50 - ein kleines, feines W mit viel Platz ringsum
8"-Spiegel - bei 20-fach fällt das Muster sofort ins Auge, selbst der für Kassiopeia typische, schwächere sechste Stern ist dabei zu sehen - der mittlere Stern leuchtet leicht gelblich - eine schöne Imitation
12"-Spiegel - jetzt zeigen sogar mehrere Mitglieder Farbe
Kemble 3 |
Cas |
03h30m32s |
+72°02'06" |
Größe: 90' x 30' |
hellster Stern: 7m1 |
Mitglieder -- |
Kembles Drachen - ein schöner, rautenförmiger Winddrachen mit Schweif - da es keine echte Kemble-Liste gibt, nur Kemble 1 (Kaskade) und 2 (Mini-Kassiopeia), wäre dieses Sternmuster wohl Kemble 3 in einer solchen Liste
FG 10x50 - die Drachenraute enthält einen Doppelstern und zwei weitere Sterne, die auf den Geraden liegen, der leicht geschwungene Schwanz zeigt sich je nach Sichtweise mit vier oder sechs Sternen - ein sehr schönes Fernglasobjekt
FG 15x56 - eine schöne Drachenraute, die aus sechs Sternen gebildet wird - innerhalb dieser Raute steht ein hellgelber Stern - der Schwanz des Winddrachens wird aus fünf Sternen gebildet und verläuft wellenförmig
4''-Refraktor - bei 25-fach ist der Winddrachen auffällig und schön - er passt noch gut ins GF
Leiter 1 |
Gem |
06h36m54s |
+24°11'23" |
Größe: 5,6' x 0,5' |
hellster Stern: 8m9 |
Mitglieder -- |
Frank Leiter entdeckte dieses Muster im Jahr 1997 während der Suche nach dem Planetarischen Nebel Minkowski 1-7 - das Muster steht nur 12' nordwestlich von diesem PN - er nannte es bedeutungsvoll "The Edge" - östlich des 8m9 hellen Sterns HD 46865 (PPM 96246) zieht sich eine wilde Linie von acht schwächeren Sternen 12. und 13. Größenklasse, die insgesamt den Eindruck einer Klinge hinterlassen - dieses Muster wurde ebenfalls von Dave Kratz beschrieben und ist in der amerikanischen Literatur als "Kratz's Cascade" bekannt
4"-Refraktor - bei 30-fach ist das Messer indirekt als leicht nebliger Schimmer östlich eines helleren Sterns erkennbar, indirekt auffällig - genauer betrachtet erkenne ich schwache Lichtpünktchen im Schimmer - der flüchtige Eindruck spiegelt sehr gut eine Messerklinge wider - bei 110-fach löst sich der neblige Eindruck etwas und die Klinge zeigt sich etwas mehr abgesetzt vom helleren Stern - sechs Sterne sind zählbar
12"-Spiegel - bei Aufsuchvergrößerung zeigt sich ein zarter Schimmer mit einem helleren Stern an seinem westlichen Ende - bei 70-fach werden die Sterne zumindest indirekt alle sichtbar und der Kaskadeneindruck ist gut nachvollziehbar - bei 160-fach sind alle Mitglieder direkt klar erkennbar
Leiter 2 |
Cyg |
21h07m47s |
+47°14'28" |
Größe: 14' x 10' |
hellster Stern: 7m3 |
Mitglieder -- |
auch Webbs Hufeisen - das Muster ist eines der schöneren und wurde schon im 19. Jahrhundert von T.W. Webb beschrieben - moderne Beobachter sehen eher eine Ellipse oder ein Ei als ein Hufeisen - das SM ist gut 20' südöstlich des markanten, orangefarbenen Sterns 63 Cyg zu finden
FG 10x42 - nur die drei hellsten Sterne sind zu sehen, die anderen sind zu schwach
FG 10x50 - auf Stativ - der westliche Bogen wird als Erstes sichtbar und zwei, drei Sterne blitzen immer wieder indirekt hervor - mit etwas Geduld wird indirekt der gesamte südliche Bogen bis zum östlichen hellen Stern als zarte, feine Linie schwach sichtbar - von dem in Teleskopen sichtbaren, schwächeren, nordöstlichen Bogen blitzt nordöstlich ein Stern schwach hervor, dieser Bogen selbst bleibt unsichtbar - dennoch eine schöne Erfahrung
FG 25x80 - hier wirkt das Muster prachtvoll
4"-Refraktor - bei 30-fach schön zusammen in einem Gesichtsfeld mit Calvet 1, aber nur ein Drittel so groß - eine Sternspur aus farbigen und unterschiedlich hellen Sternen bildet ein U, bei dem man perspektivisch leicht von der Seite drauf schaut - unter Hinzunahme von zwei schwachen Sternen im Norden sehe ich mit etwas gutem Willen auch eine Ellipse - gut 15 Sterne zähle ich in dem Muster
8"-Spiegel - bei 25-fach ist eindeutig eine fein geschwungene, verbeulte, U-förmige Linie zu erkennen, zusammen mit Calvet 1 sehr auffällig - mit etwas gutem Willen ist ein kleines, ovales Ei vorstellbar - östlich und westlich im Oval zeigen sich die hellsten Sterne
12"-Spiegel - bei 40-fach ist das Muster trotz des reichen Sternumfeldes sofort zu erkennen - die Sternketten ziehen mitunter doppelt ihren Weg - auf mich wirkt das Ganze wie ein Hufeisen und durch die leichte Verzerrung etwas weggeneigt bzw. schon fast dreidimensional
Leiter 3 |
Cep |
04h28m50s |
+83°56'38" |
Größe: 18' x 7' |
hellster Stern: 5m5 |
Mitglieder -- |
The Gallow - eine von elf Entdeckungen von Frank Leiter aus seinem 16 Objekte umfassenden Stermusterkatalog - das Muster ist nur 5° entfernt von Polaris zu finden - auffälligster Punkt und das obere Ende des Galgens ist der 5m5 helle Stern V408 Cep - von ihm ausgehend bilden gut ein Dutzend Sterne 9. und 10. Größenklasse das Gebälk und am anderen Ende steht ein 7m3 heller Stern für das untere Ende
FG 10x50 - leider nicht erkennbar - die Sterne sind zwar weitestgehend auszumachen, aber ein Muster ergibt sich daraus noch nicht
8"-Spiegel - bei 20-fach schimmern die schwächeren Sterne zwischen den beiden hellen Sternen schon leicht - bei 40-fach wird das Muster schön sichtbar und alle Sterne direkt erkennbar - die Galgenkonstruktion erschließt sich gut
10"-Spiegel - bei 60-fach ist das Muster sofort auffallend – allerdings fasse ich den Knick
zum 7m3 hellen Stern und auch jenen Stern nicht als Teil des Musters auf – für das Bild des Galgens ist vielmehr entscheidend, dass die Strebe zwischen Pfosten und Holm vorhanden ist – das ist es
klar - schaurig
12"-Spiegel - bei 40-fach wunderbar zu erkennen, auffällig - vom hellsten Stern am Kopf des Galgens ausgehend, zieht sich die Sternspur mit schwächer werdenden Mitgliedern zum Fuß des Galgens - gut zehn Sterne bilden das Muster inkl. Stützbalken
Leiter 4 |
Sge |
20h01m08s |
+20°02'23" |
Größe: 8' x 4' |
hellster Stern -- |
Mitglieder -- |
eine der eigenen Entdeckungen von Frank Leiter - leicht nördlich zwischen η Sge und γ Sge (beide Sterne markieren die Spitze des Pfeils) steht der 6m5 helle Stern PPM 110215 - von diesem nach Nordosten ausgehend, bilden einige Sterne 10. und 11. Größenklasse einen 8' großen Piratenhaken
Zeichnung links: Sarah Gebauer
4"-Refraktor - bei 30-fach ist indirekt der große Bogen des Haken schon erahnbar, aber noch nicht auffällig - bei 70-fach sind alle figurgebenden Sterne knapp direkt sichtbar - der Gesamteindruck wird erheblich von einigen gleich hellen Sterne westlich gestört , sodass der Griff nahe dem hellen Stern ein wenig verdickt ausschaut
6"-Spiegel - Stadthimmel - östlich des hellen Sterns erkenne ich bei 90-fach ganz schwach die hakenförmige Form, bei 160-fach blitzt der ganze Haken immer wieder schwach auf
8"-Spiegel - bei 30-fach sind alle Sterne der geschwungenen Sternkette direkt sichtbar und der Haken gut nachvollziehbar
12"-Spiegel - bei 60-fach bilden neun Sterne den Haken - der Ansatz des Hakens am hellen Stern ist nicht eindeutig, weil es mehrere hellere Sterne in der Umgebung gibt - denkt man sich diese Sterne aber weg, ergibt das ein schönes Bild
Leiter 5 |
Aql |
19h33m30s |
+11°41'22" |
Größe 9' x 4': |
hellster Stern: 11m4 |
Mitglieder -- |
Entdecker sind Klaus Spruck und Stefan Schuchhardt - viele dicht gedrängte, 11 bis 13 mag schwache Sterne bilden eine 9' lange, nordsüdlich ausgerichtete Reihe - eine kleinere Linie von ebenso dicht stehenden Sternen überquert diese - beide Linien bilden zusammen ein Schwert - die Sterne stehen dabei so dicht, dass das Schwert schön neblig schimmert
Zeichnungen unten: René Merting und Sarah Gebauer
8"-Spiegel - bei 60-fach zeigt sich ein feiner, zarter, länglicher Schimmer, aber ohne klare Konturen - bei 90-fach zeigt sich dann das komplette Schwert zart schimmernd, aber recht schwach - der Knauf ist gut zu erkennen und besteht aus drei direkt sichtbaren Sternen - das Muster ist mit dieser Öffnung aber noch nicht sehr eindrucksvoll
10"-Spiegel - bei 110-fach fällt zuerst der nur 12' nördlich gelegene Alessi-Haufen Al J1933.7+1147 auf, kastenförmig mit einem halben Dutzend Sternen - dann tritt aber nach kurzem Schauen das Schwert vollständig hervor - drei Sterne bilden den Knauf, hübsch! - was mag im Kasten sein oder ist er leer, sind Kasten und Schwert Grabbeigaben oder noch in Benutzung? - Fragen über Fragen …
12"-Spiegel - bei 40-fach zeigen sich die Schwertklinge und die Parierstange wie ein feiner Kreidestrich - drei Sterne im Süden bilden den Knauf - bei 70-fach wird das Schwert noch deutlicher, die Sternzahl ist schwer abschätzbar - bei 160-fach bleibt der Schimmer erhalten und viele Sterne werden direkt sichtbar, in der Parierstange treten sechs Sterne deutlicher hervor - im Knauf entpuppt sich einer der drei Sterne als doppeltes Lottchen - sehenswert ... ach was, das Muster zählt jetzt zu den Top 3 bei mir ;-)
Leiter 6 |
Her |
16h46m33s |
+47°49'15" |
Größe: 1,6' x 0,4' |
hellster Stern: 9m9 |
Mitglieder: 6 |
Hercules Box - Sechs Sterne mit Helligkeiten zwischen der 10. und 12. Größenklasse bilden ein kompaktes Rechteck - das Muster steht nur ein halbes Grad nördlich des schönen Kugelsternhaufens NGC 6229
4"-Refraktor - bei 32-fach sind drei Lichtpunkte auf einer Linie erkennbar, die südliche. lange Seite der Box - bei 64-fach kommt ein schwacher Stern nordwestlich hinzu, Form jetzt ein L - bei 107-fach wird indirekt der schwache Stern nordöstlich sichtbar und an der Südflanke wird die Doppelnatur eines Sterns erkennbar - insgesamt sind also sechs Sterne zählbar - der Box-Eindruck ist dennoch nicht leicht, weil die beiden schwachen Sterne im Norden nicht mit der Lichtgewalt der vier südlichen Sterne konkurrieren können
8"-Spiegel - bei 40-fach zeigt sich eine auffällig längliche Verdichtung, bewirkt durch drei sichtbare Sterne an der SW-Kante - die NO-Kante ist noch nicht existent - bei 90-fach werden alle sechs Sterne gut sichtbar und der Eindruck einer Box nachvollziehbar, wobei die NO-Flanke recht schwach ist
12"-Spiegel - bei 40-fach ist die Sterngruppe leicht neblig erkennbar - bei 70-fach passen das SM und der KS NGC 6229 noch schön in das Gesichtsfeld und alle sechs Sterne der Hercules Box sind gut erkennbar - bei 160-fach wird die Box noch deutlicher und im Nordwesten zeigt sich ein schön getrenntes Sternpaar
Leiter 7 |
Cyg |
22h01m43s |
+52°58'02" |
Größe: 2' x 0,6' |
hellster Stern: 9m3 |
Mitglieder: 7 |
Cygnus Box - nach der Hercules Box ein weiteres kastenförmiges Muster im Katalog von Frank Leiter - diese Konstellation wurde 1997 von ihm beschrieben - der Vergleich mit Leiter 6 zeigt erstaunliche Ähnlichkeiten hinsichtlich der Größe und der Seitenverhältnisse - fünf Sterne haben Helligkeiten zwischen der 9. und 11. Größenklasse, auf der nördlichen, längeren Seite stehen zudem zwei schwächere, 13 mag helle Sterne - zu finden ist das Sternmuster im Dreiländereck Cepheus, Lacerta und Cygnus, wobei die Suche von Cepheus ausgehend am leichtesten ist - es steht nur knapp 2° südlich des recht auffälligen Sternhaufens NGC 7175
12"-Spiegel - bei 40-fach ist der Kasten schon kompakt erkennbar, das Muster ist aber nicht auffällig im Feld - bei 70-fach zeigen sich dann sechs Sterne wie eine Würfelsechs - der mittlere Stern der Ostflanke steht ein wenig ab - bei 160-fach kann der westliche Eckstern in zwei Komponenten getrennt werden
Leiter 8 |
Cas |
00h55m20s |
+57°16'53" |
Größe: 35' x 15' |
hellster Stern: 7m2 |
Mitglieder: 5 |
Little W - Entdecker Stefan Schuchhardt - zunächst denkt man an Kemble 2, welches im Sternbild Drache beheimatet ist und täuschend echt das Sternbild Kassiopeia in Miniatur nachbildet - das von Stefan entdeckte Sternmuster liegt zufällig auch im Sternbild Kassiopeia direkt nordöstlich des bekannten Emissionsnebels NGC 281 (Pacman-Nebel) - fünf Sterne der 7. bis 9. Größenklasse bilden das Himmels-W
FG 10x35 - das kleine W hebt sich ganz gut vom unmittelbaren Umfeld ab, die schwächeren Sterne im Umfeld stören nicht so stark, wie bei größeren Öffnungen - im erweiterten Umfeld stören dann doch einige hellere Sterne den Eindruck
FG 10x42 - nicht auffallend im 6°-Sehfeld
FG 10x50 - das Muster zeigt sich unauffällig in einem Feld mit vielen gleich hellen Sternen - der Eindruck ist deshalb trotz verblüffender Ähnlichkeit zum echten Sternbild nicht ganz so stark
FG 14x80 - sehr auffallend - Beta-Gamma-Delta-Epsilon sind positionstechnisch verblüffend ähnlich mit Kassiopeia, auch die Helligkeitsverteilung der Sterne passt, nur Alpha sitzt zu weit südwestlich - zu den Alpha-bis-Epsilon-Vertretern gesellt sich in der Verlängerung von Delta-Epsilon ein Stern, der gut als Vertreter von Iota Cas fungiert - damit wird die Mini-Kassiopeia noch plausibler – mit diesem Fernglas wird Leiters Kassiopeia zum besten Vertreter der Gattung der Mini-Kassiopeias (neben Kemble 2 ist hier ja auch Al J0022.7+5417 zu nennen)
FG 16x70 - die Stelle ist schnell gefunden, die mustergebenden Sterne fallen aber nicht zwangsläufig im Sternumfeld auf, das Himmels-W sieht dem echten Sternbild aber verblüffend ähnlich - bis auf den etwas schwächeren, nordöstlichsten Stern sind alle anderen annähernd gleich hell
5“-Doppelrefraktor - obwohl das Sehfeld bei 50-fach von 1,7° eigentlich gut für das Muster sein sollte, ist Leiter 8 nicht wirklich auffallend, im Gegensatz zum Anblick mit dem 25x80-FG - allerdings ist das Muster sehr nützlich zur Orientierung bzgl. des Pacman-Nebels NGC 281
12"-Spiegel - bei 40-fach ist Leiter 8 nicht so leicht zu erkennen, wie vermutet - die fünf Kassiopeia-Sterne gehen in diesem reichen Sternfeld fast unter - wenn man sie gefunden hat, stehen sie im Dobson leider auf dem Kopf - das kleine W kommt seinem Vorbild von der Anordnung recht nahe
Leiter 9 |
Cyg |
20h55m50s |
+43°35'05" |
Größe: 34' x 13' |
hellster Stern: 6m7 |
Mitglieder: 7 |
besser bekannt als "Kleiner Orion" - eine Ansammlung von sieben Sternen, die ein ähnliches Bild abgeben wie der große Bruder Orion, nur etwas verzerrt - der Kleine Orion ist eine schöne Aufsuchhilfe für den Emissionsnebel NGC 7000 - der nordöstliche Stern dieses Musters markiert zugleich die südliche Landspitze Floridas
Leiter 9 dient nicht nur als Aufsuchhilfe für die zentralen Nebelteile im Nordamerika-Pelikan-Komplex (Westerhout 80), sondern auch für den anregenden Stern des gesamten Komplexes - wenn wir im Kleinen Orion vom Schulterstern Betelgeuze zum Schulterstern Bellatrix eine Linie ziehen und auf 2/5 dieser Linie ein wenig nach Norden gehen, finden wir einen rötlichen, 13m2 hellen Stern - das ist 2MASS J205551.25+435224.6, der anregende Stern des ganzen Komplexes! - die Katalogbezeichnung enthält die Koordinaten des Sterns - er ist um knapp 10 Größenklassen durch vorgelagerten Staub abgedunkelt und daher sehr rötlich erscheinend
FG 10x42 - Vorstadthimmel - es reicht nicht ganz für die Gürtelsterne
FG 10x50 - der Kleine Orion springt sofort ins Auge - die Gürtelsterne sind schwächer, aber direkt noch gut sichtbar und sie scheinen gleich hell
FG 15x45 - Vorstadthimmel - vorher im 10x42 waren die Gürtelsterne nicht erreichbar, jetzt sind aber alle Sterne da
4"-Refraktor - bei 25-fach sind die sieben Sterne schon gut erkennbar, nicht spektakulär, aber wegweisend ;-)
8"-Spiegel - bei 30-fach ist das Muster in reichem Sternfeld schnell identifiziert - bei 110-fach ist indirekt der die Region anregende, rötliche, 13m2 helle Stern 2MASS J205551.25+435224.6 erkennbar, er kann indirekt leicht gehalten werden
10"-Spiegel - Vorstadthimmel - das Muster ist einfach, der oben beschriebene Stern 2MASS J205551.25+435224.6 ist blickweise zu erhaschen, aber unsicher, das Seeing spielt nicht ganz mit - die rötliche Färbung des Sterns macht wohl die Sichtung schwerer, als seine visuelle Helligkeit es erwarten ließe - jedenfalls ist Leiter 9 eine hervorragende Aufsuchhilfe
Leiter 10 |
Peg |
21h43m04s |
+10°26'40" |
Größe: 18' x 8' |
hellster Stern: 9m4 |
Mitglieder -- |
The Ship - es sind unabhängige Entdeckungen von Frank Leiter und Fulbert Picot (Picot 2) bekannt - dieses Muster wirkt wie ein Schiff, das man aus einem Blatt Papier gebastelt hat - fünf Sterne 10. Größenklasse bilden ein V und ein paar schwächere Sterne an dessen Flanken zeichnen Heck und Bug - einige schwache Sterne in der Nähe der Segelspitze geben zusätzlich den Eindruck einer netten Flagge - viele sehen hier sicher auch eine Miniversion des Teapot (Muster der hellsten Sterne im Sternbild Schütze)
FG 10x50 - nebenbei besehen fällt das Muster als schwacher Schimmer auf - genauer betrachtet fällt die nach NW zeigende Spitze auf - das Abbild eines Schiffes ergibt sich insgesamt aber noch nicht, eher sehe ich das Star-Trek-"A", das Schiffslogo auf der linken Brustseite der Sternflottenuniformen
FG 15x56 - erkennbar, wenn auch aus schwachen Sternen gebildet - ein offenes Dreieck, dessen Spitze nach Nordwesten zeigt - an den Seiten ist jeweils ein Flügelstern erkennbar, es könnte auch eine unheimliche Rakete darstellen
FG 18x70 - deutlich erkennbar in seiner ganzen Pracht - erster Eindruck eines Sombreros aus schwachen, aber gut erkennbaren Sternen - es ist schon erstaunlich, dass so wenige Sterne ein so einprägsames Muster bewirken können - fünf Sterne bilden ein gleichseitiges Dreieck und zwei schwächere Sterne jeweils an zwei gegenüberliegenden Flanken geben dem Schiff seine Statur
4"-Refraktor - bei 20-fach sind acht Sterne leicht länglich angeordnet - mit etwas Geduld wirkt das Ganze wie eine Teekanne - bis auf zwei schwächere Sterne im Südwesten wirken alle Sterne ähnlich hell
12"-Spiegel - bei 50-fach wird ein gutes Dutzend Sterne sichtbar, die Schiffsform ist recht markant und erschließt sich sofort - bei 110-fach kommen noch drei schwächere Sterne hinzu
Leiter 11 |
Gem |
06h43m41s |
+25°20'00" |
Größe: 23' x 21' |
hellster Stern: 9m4 |
Mitglieder: 20 |
Lasso Loop - ein Lasso werfender Stern - es gibt nichts, was es nicht gibt - der 3 mag helle Stern mit dem schönen Namen Mebsuta (ε Gem) ist der Übeltäter - 20' nördlich des Sterns bilden gut 15 Sterne meist 9. oder 10. Größenklasse eine etwa 21' x 7' große, ostwestlich elongierte Ellipse - eine Kette von Sternen beginnt leicht westlich versetzt am Ring und reicht bis zum Stern Mebsuta
Zeichnung rechts: Sarah Gebauer
FG 18x70 - überraschend filigran und schön - alle Sterne sind erkennbar und bilden feine Linien - der südöstliche Teil der Lassoschwinge könnte zwei hellere Sterne mehr vertragen
4"-Refraktor - bei 30-fach zeigt sich Mebsuta goldgelb, die Lassoschlinge ist trotz vieler gleich heller Sterne im Gesichtsfeld trotzdem gut erkennbar - 13 Sterne bilden die Schlinge, darunter sind zwei doppelte Lottchen - drei Sterne bilden die Verbindung zwischen Lassoschlinge und Mebsuta
12"-Spiegel - bester Eindruck bei Aufsuchvergrößerung (40-fach) - bei 50-fach erkennt man gut 15 Sterne in der Ellipse und fünf, die das Seil bilden
Leiter 12 |
Lyr |
18h52m31s |
+33°48'37" |
Größe: 1,5' x 0,8' |
hellster Stern: 13m3 |
Mitglieder: 8 |
Half a heart - eine interessante Entdeckung von Frank Leiter - diese kompakte Gruppe von acht Sternen 13. und 14. Größenklasse sieht in der Tat aus wie die Hälfte eines Herzens und die Nähe zur Spindelgalaxie UGC 11372 macht beide zu einem interessanten Objektpärchen
Zeichnung links: Mathias Sawo
12"-Spiegel - ab 70-fach erscheint das Sternmuster als ovaler Ring und indirekt blitzen immer wieder einzelne Sterne heraus - bei 110-fach sind alle Sterne indirekt erkennbar und die halbe Herzform ist schön nachvollziehbar
Leiter 13 |
Cas |
23h27m20s |
+58°07'40" |
Größe: 19' x 17' |
hellster Stern: 8m9 |
Mitglieder: 11 |
Little Hercules - Frank Leiter stieß bei der Suche nach dem PN Hubble 12 auf diese Sammlung von Sternen, die dem Sternbild Herkules sehr ähnelt, allerdings liegt Herkules hier bei seitenrichtiger Darstellung nach Osten geneigt auf der Seite - die Mitgliedssterne haben alle eine Helligkeit zwischen der 9. und 12. Größenklasse - der PN Hubble 12 steht am Ende des nordwestlichen Fußes
12"-Spiegel - bei 70-fach das Muster zu erkennen war nicht leicht, denn erst nachdem ich Hubble 12 am nordwestlichen Fußende von Leiter 13 gefunden habe, erschloss sich mir der liegende Mini-Herkules - dann aber sind das Trapez und die abgespreizten Gliedmaßen gut erkennbar
Leiter 14 |
Peg |
23h40m02s |
+26°37'45" |
Größe 10' x 5' |
Hellster Stern 9m4 |
Mitglieder 11 |
Lying Shield - wieder eine Entdeckung von Frank Leiter - einige relativ gleich helle Sterne 10. bis 12. Größenklasse formieren sich zu einem Schutzschild, wie ihn mittelalterliche Ritter benutzt haben - er ist umgefallen bzw. die langen Seiten sind in ostwestlich ausgerichtet - das Muster ist am nördlichen Rand innerhalb des Pegasus-Vierecks zu finden - nur knapp 1° südöstlich steht die Galaxie NGC 7741, die mit 8" sichtbar werden sollte
12"-Spiegel - bei 40-fach sind sieben Sterne bereits indirekt erkennbar - bei 70-fach wird dann der Schild in seiner vollen Pracht deutlich - alle elf Sterne sind erkennbar - sie sind etwa gleich hell und recht homogen verteilt
Leiter 15 |
Sct |
18h51m52s |
-05°43'35" |
Größe: 3' x 1' |
hellster Stern: 11m6 |
Mitglieder: 9 |
das Muster liegt nur knapp ein halbes Grad nördlich des Sternhaufens Messier 11 (Wildentenhaufen) - auch Patchick 32 - parallel fotografisch entdeckt von Frank Leiter im Jahr 2013 - es erinnert sehr stark an den echten Sternhaufen Teutsch 8 im Sternbild Cygnus - vier Sterne 12. und 13. Größenklasse bilden ein kompaktes Viereck und fünf weitere, leicht schwächere Sterne ziehen sich wie an einer Perlenschnur nach Südosten - das Ganze schaut dem Entdecker nach aus wie ein Winddrachen - andere erkennen darin auch den großen Wagen als Mini-Mini-Version wieder - Leiter 15 war zusammen mit M 11 Objekt des Monats August 2016 bei Astrotreff.de
Zeichnung rechts: Mathias Sawo
5"-Refraktor - bei 70-fach zeigen sich nur zwei Kastensterne - bei 160-fach wird der Kasten indirekt sichtbar, aber die Spur des Schweifs bleibt unsichtbar - bei 200-fach zeigt sich der Schweif indirekt schemenhaft
8"-Spiegel - das Muster ist eindeutig erkennbar und steht schön allein in diesem sonst recht reichen Sternfeld - indirekt besser sichtbar - es verschwindet hin und wieder, wenn man direkt darauf schaut
12"-Spiegel - eine sehr gerade Sternkette von fünf Sternen am nördlichen Rand von M 11 zeigt direkt nach Norden und auf Leiter 15, das Muster steht zum letzten Stern entfernt, wie die Länge der Sternkette - bei 70-fach ist das Viereck schon gut getrennt erkennbar, die übrigen fünf Sterne in der Kette wirken wie ein nebliges Fähnchen - ab 160-fach wird auch das Fähnchen in Einzelsterne aufgelöst, es zeigt nach Osten und ist am Ende leicht nach Süden gebogen - lohnenswert
Leiter 16 |
Gem |
07h27m50s |
+21°40'00" |
Größe: 35' x 25' |
hellster Stern: 5m2 |
Mitglieder: 6 |
dieses Muster wirkt wie ein menschliches Ohr - Frank Leiter stolperte auf der Suche nach dem bekannten PN NGC 2392 (Eskimo) über diese nur 0,5° Grad nordnordwestlich liegende, auffällige Sternkonstellation - die Helligkeit der sechs beteiligten Sterne variiert zwischen 5m2 und 9m0
FG 10x50 - der Bogen ist schön erkennbar, wobei bis auf einen Stern im Norden alle anderen direkt sichtbar sind - der Bogen fächert nach Westen immer weiter auf - hellster Stern im Süden
12"-Spiegel - bei 40-fach zeigt sich ein sehr markanter Sternbogen, die beiden hellsten Sterne dienen als Zeiger zum Eskimonebel NGC 2392
Leiter 17 |
Peg |
00h06m03s |
+25°40'50" |
Größe: 11' x 8' |
hellster Stern: 9m9 |
Mitglieder: 9 |
The Sickle - dieses Sternmuster liegt innerhalb des Pegasus-Quadrates im nordöstlichen Eck - es wird gebildet aus Sternen 10. bis 12. Größenklasse - das Muster wurde von Frank Leiter im Januar 2019 fotografisch entdeckt, nach visueller Überprüfung erfolgte im Oktober 2019 die Aufnahme in den Katalog
FG 16x70 - bei Mondschein - ich bekomme schon eine Ahnung, was das Muster bedeuten könnte, der Sichelbogen im Süden ist schon gut erkennbar, am Griffansatz der Sichel fehlt noch etwas - ein schönes und feines Muster
FG 18x80 - die vier Sterne im südlichen Bogen plus der helle Stern im Griff sind klar zu sehen, sonst keine - ich habe eine starke, bildliche Assoziation einer Sonnenuhr
3"-Refraktor - bei 30-fach ist im Süden ein hübscher Bogen aus vier Sternen sichtbar, das ist die Klinge - im Norden ist der hellste Stern des Griffs der Sichel zwar deutlich, aber zu weit weg, um dazugehörig zu erscheinen, zumal viele weitere Sterne ähnlicher Helligkeit im 2,6° großen Gesichtsfeld zu sehen sind
4"-Refraktor - bei 30-fach sind alle Sterne des Musters erkennbar - die beiden schwächsten Sterne im Sichelbogen sind hauchzart zu sehen, während der südliche Teil der Sichel viel deutlicher mit vier hellen Sternen repräsentiert wird - bester Eindruck bei 60-fach, der Sichelgriff fällt mit den beiden Sternen relativ kurz aus, die beiden schwächeren Sterne im Westen sind nicht ganz so harmonisch, aber der Sicheleindruck ist nachvollziehbar
6"-Refraktor - bei 100-fach und 0,9° GF wird die Sauberkeit der Klinge durch einen Begleiter des zweiten Sterns von Osten erheblich gestört - der Griff ist vollständig, aber der Übergang zur Klinge nicht plausibel
Little Joe |
Psc |
00h02m00s |
-11°28'48" |
Größe: 180' x 60' |
hellster Stern: 5m0 |
Mitglieder: 4 |
das Sternmuster wurde vom amerikanischen Amateur Stephen Saber nach dem Würfelspielbegriff "Little Joe from Kokomo" benannt, was "zwei 2er" heisst - es umfasst die Sternpaare 27 und 29 Psc sowie 30 und 33 Psc, welche ein senkrecht zur Ekliptik stehendes, langgestrecktes Rechteck (ja, fast ein Parallelogramm) bilden - die Linie von 33 nach 29 Psc führt einmal verlängert fast genau zum Frühlingspunkt auf der Ekliptik
wer noch weiter gehen möchte, gut 5° nordöstlich (bei 4° ekliptikaler Länge) wiederholt sich das Muster mit den in etwa gleichen Proportionen - das zweite Rechteck wird gebildet aus Sternen 7. und 8. Größenklasse und hat mit 60' x 20' gut ein Drittel der Größe von Little Joe - jenes zweite Rechteck steht genau auf der Ekliptik und senkrecht zu Little Joe - die zwei Parallelogramme geben dem Beobachter eine gute Orientierungshilfe beim Verfolgen des Laufs der Planeten in diesem Bereich der Ekliptik
bloßes Auge - unter gutem Himmel sind alle vier Sterne zu sehen (und unter Vorstadthimmel reicht schon ein Opernglas)
FG 10x42 - ein starkes Muster - die Diagonale von 33 über 27 Psc führt, dreimal verlängert, zur "Fischellipse", das heißt zum westlichen der beiden Fische
4“-Refraktor – mit 40-fach ist Little Joe feldfüllend und farblich differenziert - in 5° Abstand nordöstlich scheint der "Kleine Little Joe" (was für eine Namenskreation) senkrecht zu Little Joe auf
Little Sagitta |
Vir |
12h38m37s |
-11°28'48" |
Größe: 8' x 4' |
hellster Stern: 8m0 |
Mitglieder: 4 |
auch Sombreros Arrow - das Muster liegt knapp 20' westlich der Sombrerogalaxie M 104 - wie ein Zeiger oder eben ein Pfeil weist das Sternmuster genau in Richtung der Galaxie - dadurch wird es möglich, schon im FG oder Sucher die Position der Galaxie zu bestimmen, ohne sie als solche zu sehen - der Kleine Pfeil ist zugleich Bestandteil eines weiteren Sternmusters: Pothier 11
12"-Spiegel - bei 40-fach sind die vier etwa gleich hellen Sterne gut zu erkennen
Lorenzin 1 |
Tau |
05h42m56s |
+21°22'06" |
Größe: 21' x 2' |
hellster Stern: 7m7 |
Mitglieder -- |
oder auch der vielsagende Eigenname "Spermatozoon" - gut 0,5° östlich des Sterns ζ Tau beginnt eine Reihe relativ gleich heller Sterne bis zur 10. Größenklasse - am östlichen Ende bildet ein 7m7 heller Stern zusammen mit zwei 10m2 und 10m9 hellen Sternen die Spitze eines Dreiecks - diese Dreiergruppe wirkt in Teleskopen mit der richtigen Vergrößerung leicht neblig und stellt den Kopf des Spermatozoons dar
FG 8x30 - ein langer, gerader, nebliger Sternstrich - das östliche Ende wirkt heller
FG 10x50 - noch recht unscheinbar - vier Lichtpunkte bilden eine gerade Linie, der östliche Lichtpunkt ist am hellsten
FG 16x70 - hiermit präsentiert sich das Muster noch recht unauffällig, die gerade Linie ist gut erkennbar, der Kopf leuchtet leicht heller, ohne dass die Sterne dort getrennt werden können
4''-Refraktor - Stadthimmel - bei 70-fach ganz schwach erkannt, allerdings leider nicht den dreieckig geformten "Kopf", lediglich eine sehr gerade und eher schwache Sternkette bei; bei 140-fach sind die Sterne schon beinahe zu dunkel, um Genaueres zu erkennen
12"-Spiegel - bei 40-fach bilden sieben etwa gleich helle Sterne den Schwanz - der hellste Stern im Osten steht an der Spitze eines Dreiecks mit zwei schwachen Begleitern, das Dreieck wirkt flüchtig betrachtet etwas neblig und ist dadurch gut vorstellbar als Kopf des Spermatozoons
Lorenzin 2 |
Sct |
17h01m00s |
+14°25'00" |
Größe 230' x 80' |
Hellster Stern 4m9 |
Mitglieder 20 |
der zweite Eintrag in der Sternmusterliste des Amerikaners Tom Lorenzin aus den 1990ern - das Muster hat die Form eines von SSO nach NNW verlaufenden, flachen S oder eines Integralzeichens - Lorenzin nannte ihn auch "Sudor Ophiuchi", was soviel wie "Schweiß des Schlangenträgers" heißt - er schrieb dazu: "Wenn Du mit einer Riesenschlange ringen müsstest, wäre es auch Dir egal, wohin Dein Schweiß tropft!" - wir werfen ergänzend ein, dass der Schlangenträger auch noch einen Riesenskorpion mit seinen Füßen niederdrückt!
bloßes Auge - vorstädtischer Himmel, westlicher Ausläufer der Milchstraße bis Beta Oph erahnbar - der hellste Stern des Musters, 60 Her, ist blickweise sichtbar
bloßes Auge - der südöstliche Teil des Musters ist markant im Sternumfeld und indirekt blitzen die zwei, drei hellsten Sterne regelmäßig auf
Kleinst-FG 2x - drei Mitglieder der Kette sind deutlich, wobei 33 Her und 34 Her zu einem Stern verschmelzen, weitere Mitglieder sind blickweise sichtbar
FG 10x42 - die geschwungene Sternkette füllt das Sehfeld von 6,5° aus, sehr markant - interessant ist, wie das westliche Drittel der Kette sich in eine Doppelkette aufspaltet - je nachdem, wo die Kette als im Westen endend aufgefasst wird, sind 15 bis 20 Mitglieder in dieser Nacht sichtbar - insgesamt erinnert Lorenzin 2 an Hay-Merting 8 (Cleopatras Auge), was wesentlich damit zu tun hat, dass hier, wie bei HM 8, die Helligkeiten der Sterne im Verlauf der Kette schwächer werden
FG 16x70 - das Gesichtsfeld von 4° ist nicht ausreichend, das Muster muss ich abfahren - im Osten mit hellen Sternen wie an einer Perlenkette gezogen beginnend, zieht sich der Bogen nach Nordwesten in Richtung Westen und zerfasert dann mit vielen schwächeren Sternen
4"-Refraktor - die hellsten Sterne südöstlich kann ich schon mit bloßem Auge wahrnehmen - bei 20-fach ist das Gesichtsfeld von 4,25° zu klein, um das ganze Objekt zu erfassen (deshalb nur gelb bei der Farbmarkierung Sichtbarkeit) - der südöstliche Teil ist noch sehr stringent als Sternlinie ausgebildet, der Bogen fächert dann nach Norden etwas mehr auf, dort zeigen sich viele schwächere Sterne und Sternpaare, die so angeordnet sind wie ein paar Bahnschwellen - im Nordwesten franst das Muster am deutlichsten auf
5"-Refraktor - bei 60-fach ging es mir darum, eventuell interessante Details, z.B. Doppelsterne, innerhalb des Sternmusters zu finden - leider Fehlanzeige - der Sternhaufenkandidat Streicher 64 um 33 Her und 34 Her ist ganz nett, aber nicht weiter aufregend
Lorenzin 3 |
Sgr |
18h14m30s |
-21°48'00" |
Größe: 30' x 2' |
hellster Stern: 9m0 |
Mitglieder: 8 |
HSL Chain - lassen wir Tom Lorenzin selbst das Muster beschreiben: "10' ost-südöstlich des offenen Sternhaufens NGC 6568 steht der 5m5 heller Stern 14 Sgr sowie Lorenzin 3, ein 30' langer, recht gerades nordsüd-verlaufendes Sternmuster, bestehend aus acht fast gleichhellen Sternen 9. Magnitude, die Sternkette läuft östlich 5‘ entfernt an 14 Sgr vorbei - der 2. Stern vom nördlichen Ende der Kette ist doppelt (1‘ Winkelabstand, Komponenten stehen Ost-West), südlichster Stern ebenfalls doppelt (1.5‘, Nordost-Südwest)" - zuerst von Tim Sechler bemerkt auf einem Foto der Sagittarius-Milchstraße von Johnny Horne - daraufhin beobachtet und in meinen Guide aufgenommen - die alternative Bezeichnung HSL Chain rührt vermutlich von den Anfangsbuchstaben der beteiligten Sternfreunde Horne, Sechler & Lorenzin
Zeichnung rechts: Rene Merting
12"-Spiegel - bei 40-fach eine ganz feine, gerade Sternspur - ein Sternpaar bildet das südliche Ende und dann zieht eine schnurgerade Kette von 6 Sternen nach Norden, zwei davon sind etwas schwächer - bei 140-fach zähle ich insgesamt 10 Sterne, die ich diesem feinen Strich zuordnen würde, am Nordende ist jetzt auch ein Sternpaar sichtbar - mich würde interessieren, was Tom Lorenzin sich hierbei gedacht hat
Lorenzin 4 |
Sge |
19h55m00s |
+17°18'00" |
Größe: 26' x 2' |
hellster Stern: 7m9 |
Mitglieder: 5 |
Arrowchain - Tom Lorenzin beschrieb die Kette entgegen seiner Gewohnheiten in ganz trockener Form und ohne jedwede bildliche Assoziation - der Name "Arrowchain" ist deshalb sicher ganz prosaisch im Sinne von "Sternkette im Sternbild Pfeil" gemeint - das Muster ist leicht zu finden durch seine Lage gut 1,5° südlich des Kugelsternhaufens M 71
Zeichnungen unten: Sarah Gebauer und Rene Merting
FG 12x50 - eine flache, wellige Linie zieht sich von Nord nach Süd durch das Sternfeld - der südliche Bogen ist etwas ausladender
FG 16x70 - die fünf Figur gebenden Sterne sind einfach zu erkennen - das Muster ist nicht sehr auffällig im Sternumfeld - indirekt werden zwei schwächere Sterne erkennbar, die wie Satelliten um den 2. und 4. Stern in der Lorenzin-Kette zu kreisen scheinen
3"-Refraktor - bei 30-fach als sanft geschwungener, flacher Doppelbogen erkennbar - insgesamt sechs Sterne zähle ich, wobei der schwächste ein wenig au der Reihe fällt - im Süden auf Höhe des schwachen Sterns wird das Muster gekreuzt von einen schwachen Sternspur, wie im Osten und fünf im Westen
4"-Refraktor - Stadthimmel - das Sternmuster ist schon bei 25-fach erkennbar und sieht auch wie zwei geschwungene Bögen aus, bei 50-fach geht der geschwungene Charakter verloren, da das Muster nur noch knapp ins GF passt
4"-Refraktor - bei 30-fach sehe ich einen schönen Doppelschwung wie bei einem Vogel mit weit und flach ausgebreiteten Flügeln - das Ganze bewirken nur fünf Sterne 8. und 9. Größenklasse - ein Stern in der südlichen Schwinge zeigt ein wenig Farbe
Lorenzin 5 |
Sct |
18h43m51s |
-10°48'30" |
Größe: 6' x 2' |
hellster Stern: 9m5 |
Mitglieder -- |
Essertoo String - der Name ist ein Wortspiel aus "S or two" - wir sind uns hinreichend sicher, dass diese Erklärung passt - sie entspräche sehr gut Lorenzins Sinn für Humor, von dem seine Schriften durchdrungen sind - eine Reihe von Sternen mit Helligkeiten von meist 10 bis 12 mag bildet je nach Geschmack eine 2 oder ein S
Bild rechts: PanSTARRS
Zeichnung unten: René Merting
12"-Spiegel - das Muster zeigt sich bei Aufsuchvergrößerung von 40-fach als Schimmer - bei 70-fach sind 13 Sterne direkt und indirekt auszumachen - das Muster ist trotz reichem Sternfeld schön zu erkennen und wirkt sehr filigran
Lorenzin 6 |
Cep |
22h10m54s |
+58°12'00" |
Größe: 240' x 180' |
hellster Stern: 3m4 |
Mitglieder: 12 |
Hier lassen wir Tom Lorenzin wieder selbst zu Wort kommen: 3. Magnitude. 4° x 3° groß - ein Sternmuster fürs bloße Auge, bestehend aus Delta Cep (der Schaft), Epsilon, Zeta und Lambda Cep (Körper und Arme) sowie 14 CepP (die Bolzenspitze); die angegebenen Koordinaten sind jene von 3m3 Zeta Cep, welcher ein goldenes Schmuckstück fürs Fernglas bietet (Spektralklasse K1). Das Muster wirkt am Besten in seiner Gesamtheit im Fernglas.
Zeichnung unten: Rene Merting
FG 10x32 - das Muster passt wunderbar in das Gesichtsfeld und hat Luft zum Atmen - Schaft und Lauf sowie die Bolzenspitze lassen sich gut nachvollziehen, der Schaftstern Delta Cep ist ein Doppelstern (STFA 58), der etwas mehr als knapp getrennt zu sehen ist - südlich die Sehne ist besser nachvollziehbar, im Norden sind die Sterne nicht ganz so eindeutig und haben Konkurrenz durch gleich helle Sterne im Umfeld
FG 15x56 - das Muster passt noch gerade so ins Gesichtsfeld, so dass Schaft (Delta Cep) und Spitze (14 Cep) noch gerade so zu erkennen sind - Zeta Cep im Zentrum schimmert gelblich - die Sehne nördlich ist eindeutiger als im 10x32 FG vorher
Lorenzin 15 |
Mon |
06h53m08s |
-10°07'18" |
Größe: 28' x 17' |
hellster Stern: 8m5 |
Mitglieder: 15 |
auch Pakan's 3 oder Harrington 18 - das Muster steht gut 2° westlich des Möwennebels IC 2177 bzw. 2° nördlich des Sterns θ CMa (Theta Canis Majoris) - man kann in der Anordnung der etwa gleich hellen Sterne eine 3 erkennen - ausgehungerte Beobachter sehen mitunter das M von McDonalds
FG 8x20 - der südliche Bogen ist im Ansatz erkennbar und zwei Sterne blinken indirekt aus dem Schimmer hervor, zum Erkennen des ganzen Musters reicht es nicht - schwierig
FG 8x30 - wunderschön - eine ganz feine Perlenschnur aus schwachen Sternen, die eine 3 bilden - der südliche Bogen ist etwas unauffälliger - es gibt keine Sterne im unmittelbaren Umfeld, die das Bild stören - östlich des Musters bilden drei leicht hellere Sterne einen Zeiger, der zu sagen scheint: Achtung, aufpassen, nicht dieses schöne Muster übersehen!
FG 10x32 - indirekt ist eine schöne, mehrfach geschwungene Sternlinie erkennbar, einer 3 diesmal ähnlicher als dem MCDonald´s-Logo - Pakan´s 3 hat relativ gleich helle Sterne, der südliche Bogen wirkt etwas kürzer - das Muster steht in einem schönen Umfeld, es wird untermalt von einer Sternkette gut ein Grad südlich (hellere Sterne) und dem nochmal ein Grad weiter südlich stehenden intensiv gelb strahlenden Stern Theta CMa
FG 10x50 - direkt kaum sichtbar, indirekt sind zwar alle Sterne erkennbar, aber nicht alle sind auf einmal zu erfassen - meist fehlen im südlichen unteren Bogen ein paar Sterne, um die 3 vollständig zu erkennen
FG 12x42 - eine doppelt gebogene Spur feiner Sterne, geformt wie das M bei McDonald's - im Nordosten fehlt vielleicht ein hellerer Stern - gut ein Dutzend Sterne sind erkennbar
FG 16x70 - wunderschön - etwa 20 gleich helle Sterne bilden zwei zusammenliegende, fast identische Bögen - im unmittelbaren Umfeld stören keine weiteren Sterne den Anblick - im weiteren Umfeld stehen aber viele hellere Sterne, sodass das Muster darin wie ein zart eingebetteter Hauch erscheint
4"-Refraktor - bei 30-fach auffällig im Umfeld, gut 15 gleich helle Sterne bilden den Doppelbogen, wobei der südliche Bogen ein wenig zu klein geraten scheint bzw. schmaler ausfällt - der östlichste Stern im oberen Bogen ist ein doppeltes Lottchen