Die größten am Himmel nachvollziehbaren Strukturen innerhalb der Spiralarme unserer Galaxis sind die Sternassoziationen (englisch: stellar associations), Ergebnisse von Sternentstehungsprozessen in Molekülwolken. In jungen Assoziationen mit einem Alter von wenigen Millionen Jahren glühen noch Gaswolken (Emissionsnebel, Reflexionsnebel), oft durch zentrale Offene Sternhaufen angeregt und von Resten der ursprünglichen Molekülwolke umgeben, zum Beispiel der Rosettennebel NGC 2237 im Sternbild Monoceros. Nach einigen Millionen Jahren haben Assoziationen ihre hellen Nebel verloren und sind nicht mehr in Molekülwolken eingebettet, sie bleiben jedoch erkennbar als OS-Verbände, zum Beispiel die Sternhaufengruppe um NGC 663 im Sternbild Kassiopeia.
Nach etwa 50 Millionen Jahren hat sich der Großteil der Sternhaufen in Einzelsterne zerstreut, zudem sind die verbliebenen, "hartnäckigen" Haufen innerhalb unserer Galaxis gewandert.
Sternhaufen dieses Alters lassen sich nicht mehr eindeutig der Assoziation bzw. dem Spiralarm ihrer Entstehung zuordnen. Nach einigen 100 Millionen Jahren haben sich fast alle Haufen aufgelöst, ihre Sterne sind in der allgemeinen Sternpopulation der galaktischen Scheibe aufgegangen. Die Assoziation hat ein Ende gefunden.
Die für den Beobachter interessantesten Assoziationen sind die des Typs OB, welche junge, massive und heiße Sterne der Spektraltypen O bis B2 enthalten und aufgrund ihres jungen Alters häufig mit Emissions- und Reflexionsnebeln verbunden sind. Daneben gibt es T-Assoziationen, welche aus veränderlichen Sternen des Typs T Tauri bestehen.
Es ist ein besonderes Merkmal des BAfK, dass er konsequent die Sternassoziationen als beobachtbare Objekte präsentiert (22 ausführliche Einträge vorhanden) und die weiteren Deep-Sky-Objekte in den Assoziationen und Spiralarmen der Galaxis verortet.
Hier nun werden einige der Sternassoziationen noch ausführlicher erläutert und zu Beobachtungsprojekten zusammengefasst.
Nachfolgend geben wir einen Überblick über unsere bislang recherchierten Sternassoziationen einschließlich eigener Beobachtungen:
Allgemeine Informationen zur astrophysikalischen Besonderheiten, geschichtliche Hintergründen oder interessante Details haben wir im weißen Text zusammengefasst.
Bei den Bildquellen handelt es sich, sofern nicht anders vermerkt, um SDSS-/DSS-Bilder (Quellen: Aladin oder WikiSky).
Bei abweichenden Bildautoren oder Zeichnungen erfolgt die Nennung in hellgrauer Unterlegung.
Die eigenen Beobachtungen sind grau unterlegt. Die Öffnungen sind entsprechend der von uns eingeschätzten Schwierigkeit farbig markiert: leicht - mittel - schwer - vielleicht in einem Paralleluniversum machbar
Hintergrundbild Copyright © Michael Vlasov