Sternbild: Auriga |
05h25m00s |
+34°00'00" |
Größe: 3° x 3° |
Entfernung: 15.000 Lichtjahre |
Die Sternassoziation Aur OB2 liegt im Äußeren Arm der Galaxis jenseits des Perseus-Arms. Das Auriga-Fenster ist ein Gebiet mit ungewöhnlich geringer Absorption durch Staub in der galaktischen Scheibe und erlaubt diesen tiefen Blick an den Rand der Galaxis.
Eine junge, südwestliche Untergruppe der Assoziation enthält den markanten Kaulquappennebel IC 410 (Tapdole Nebula) mit dem eingebetteten Sternhaufen NGC 1893 - eine ältere, diffusere, nordöstliche Untergruppe liegt knapp östlich des Sterns φ Aur (Phi Aurigae), allerdings ohne visuell nennenswerte Objekte.
Der Kaulquappennebel IC 410 und der Offene Sternhaufen NGC 1893 sind schon im Groß-FG auszumachen.
Das Zentrum von Aur OB2 liegt 1° nordöstlich davon. Die Mittelpunkte von Aur OB1 und Aur OB2 sind somit fast an derselben Stelle. Wir schauen durch Aur OB1 hindurch zu Aur OB2 in dreifacher Entfernung auf derselben Sichtlinie.
Der Emissionsnebel IC 405 (Flaming Star Nebula) kann auf Fotos so wirken, als wäre er mit IC 410 und mit den umliegenden Nebeln verbunden - IC 405 liegt jedoch weit im Vordergrund, in 1.500 Lichtjahren Entfernung, während die umliegenden Emissionsnebel eher Teil von Aur OB1 sind und somit auch im Verhältnis zu Aur OB2 recht weit im mittleren Vordergrund liegen (4.000 bis 6.000 Lichtjahre).
IC 410 |
GN |
05h22m00s |
+33°28'48" |
sichtbar ab: 4" |
Größe: 25' x 25' |
Helligkeit -- |
ein Emissionsnebel mit eingebettetem OS NGC 1893 - eine Besonderheit sind die zwei Kaulquappen, kühlere, dichte Gaskondensationen, die von der Strahlung heißer O-Sterne erodiert werden, dabei bilden sich mehrere Lichtjahre große Rauchfahnen
Bild rechts: CCD-Guide - Rolf Geissinger
Zeichnung unten: Mathias Sawo
FG 10x50 - mit 2x Hβ vor den Objektiven ist eine kompakte, diffuse Aufhellung erkennbar, indirekt ist der Nebel sehr auffällig - mit 2x UHC vor den Objektiven ist der Nebel einfach und besser als mit Hβ erkennbar, hell und deutlich, jetzt sind auch mehr Details erkennbar - IC 410 wirkt nach Osten ausgebeulte, nach Westen ein wenig eingedellt und etwas besser begrenzt
FG 8x56 - mit [OIII] auf beiden Okularen sofort auffallend, ca. 20‘ Durchmesser - etwa doppelt so groß wie der Affenkopfnebel NGC 2174 in Gem OB1 und etwa die halbe Flächenhelligkeit jenes Nebels - mit UHC viel schwächer und die Sterne des eingebetteten Sternhaufens NGC 1893 stören
FG 11x70 - Vorstadthimmel - mit UHC in den Augemuscheln ist der Nebel deutlich und rundlich, 17‘ Durchmesser, etwas kleiner als der im Interstellarum Deep-Sky-Atlas gezeigte Umriss - im UHC-gefilterten Fernglas ist der Nebel fast so hell wie der Sternhaufen M 38 - von der Deutlichkeit des Nebels überrascht, nehme ich einen Vergleichsblick mit ungefiltertem FG 15x70 vor, um sicherzustellen, dass ich im gefilterten 11x70 nicht etwa nur das Glimmen unaufgelöster Sterne sah - tatsächlich, es ist der Nebel, keine entsprechende Sternkondensation ist dort zu sehen
8"-Spiegel - bei 40-fach und mit UHC als deutliche Aufhellung mit einer dunklen Einbuchtung zu sehen - sieht einem 'V' ähnlich - ohne Filter war praktisch nichts zu sehen
12"-Spiegel - bei 40-fach und UHC schmiegt sich eine helle Nebelsichel von Ost über Nord nach West um den Sternhaufen NGC 1893, nach NW ist eine weitere, leicht zerfranste Ausbuchtung erkennbar - bei 70-fach und UHC ist die Sichel ausgeprägter und zieht sich bis SW
NGC 1893 |
OS |
05h25m54s |
+33°24'43" |
sichtbar ab: FG |
Größe: 11' x 11' |
Mitglieder: 60 |
der Sternhaufen ist verantwortlich für die Emission von IC 410, er ist einer der jüngsten visuell beobachtbaren OS mit einem Alter von nur rund 3 Mio. Jahren - dabei ist er auch einer der entferntesten mit 15.000 Lichtjahren Entfernung - seine Lage ist etwas asymmetrisch im Nebel
Bild rechts: CCD-Guide - Manfred Wasshuber
FG 10x50 - beiläufig betrachtet wird ein nebliger, ostwestlich elongierter Fleck sichtbar - direkt zeigt sich eine Aufhellung aus Sternen, die von einem leichten Glimmen unterlegt ist
FG 15x56 - der Haufen ist indirekt gut erkennbar - es ist eine granulare, leicht höhere Verdichtung als im Umfeld zu erkennen - direkt ist der Haufen auch auffällig, er wirkt an der Westflanke am hellsten
FG 18x70 - eine Sternverdichtung mit nebligem Hintergrund, besonders im westlichen Teil des Haufens - durch hellere Sterne in der Verdichtung wirkt der Haufen dreigeteilt, die helleren Sterne bilden dabei den inneren Teil eines Mercedes-Sterns nach, darum herum sind viele schwächere Sterne erkennbar
12"-Spiegel - bei 40-fach ist der Haufen sehr auffällig und ansehnlich - er zeigt sich nach Norden rundlich und kompakt und nach Süden etwas aufgefranst - gut drei Dutzend relativ gleich helle Sterne sind erkennbar - bei 70-fach wirkt der Haufen lockerer - der hellste Stern steht im Zentrum und die Zahl der sichtbaren Sterne steigt auf gut 50, darunter einige schwächere - insgesamt ein recht lockerer Haufen ohne Konzentration zur Mitte hin
Hintergrundbild Copyright © Michael Vlasov